Einspielungen von Mozarts Flöten- quartetten gibt es in großer Zahl. Diese hier ist in einem spektakulären Konzertsaal entstanden: Die Ferme de Villefavard ist ein ehemaliger Bauernhof im Limousin; einen früheren Getreidespeicher dort haben Architekt Gilles Ebersoft und der renommierte Akustiker Albert Yaying Xu in einen Saal mit einer phantasti- schen Atmosphäre umgewandelt. In dieser ländlichen Idylle, fernab vom Lärm und vom Trubel der Großstadt, haben Juliette Hurel und das Qua- tuor Voce diese CD aufgenommen.
Juliette Hurel hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen, und ist seit 1998 Solo-Flötistin des Rotterdam Philharmonic Orchestra; seit 2010 unterrichtet sie zudem am Rotterdamer Konservatorium. Das Quatuor Voce, 2004 gegründet, wurde ebenfalls vielfach ausgezeichnet; es gehört zu den besten Streichquartetten Frankreichs.
Wenn sich derart renommierte Musiker zusammenfinden, dann erhofft man sich davon natürlich eine großartige Einspielung. In diesem Falle wurde ich aber ein wenig enttäuscht. Das liegt zum einen daran, dass diese Aufnahme auch akustisch die Flöte stark in den Vordergrund stellt. Man wünscht sich, Cécile Roubin bzw. Sarah Dayan, Violine – die sich fair in die Geigenparts teilen – Guillaume Becker, Viola und Lydia Shelley, Violoncello, weniger als Begleitformation, und viel deutlicher als Kammermusikpartner wahrnehmen zu können. Musikalisch würde sich das lohnen.
Gespielt wird frisch bis forsch, was heute offenbar modern ist – aber der Grat zwischen lebendig und hektisch ist mitunter ein sehr schmaler. Und mir persönlich ist ein sanglicher Mozart mit schönen Linien und gekonnter Phrasierung allemal lieber als ein bemüht origineller.
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