Wenn man diese Aufnahme aus der Edition Kloster Maulbronn angehört hat, weiß man, warum das Sprich- wort sagt, der Himmel hänge voller Geigen. Die Lautten Compagney Berlin war am 26. Mai 2017 zu Gast in der Klosterkirche – und spielte gemeinsam mit Julia Schröder unter dem Titel „Bach meets Vivaldi“ einige der schönsten Violinkonzerte überhaupt.
Das Programm beginnt mit dem berühmten Doppelkonzert in d-Moll BWV 1043 von Johann Sebastian Bach, als Solisten sind Birgit Schnurpfeil, die Konzertmeisterin der Lautten Compagney, und Julia Schröder zu hören. Die Freiburger Violinprofessorin spielt auch die Soloparts der beiden anderen Bach-Konzerte BWV 1041 und 1042. Im Programm wechseln sie sich ab mit Violinkonzerten von Antonio Vivaldi. Und hier sind zunächst alle Streicher Solisten, denn das Concerto in h-Moll RV 580 für vier (!) Violinen, zwei Violen, Violoncello und Basso Continuo aus der Sammlung L'Estro Armonico hält für alle Beteiligten höchst anspruchsvolle Aufgaben bereit.
Das Concerto in d-Moll RV 565 für zwei Violinen, Violoncello, Streicher und Basso continuo gestalten Birgit Schnurpfeil und Matthias Hummel. Es ist sehr interesssant, diese Werke neben Bachs Konzerten zu hören, denn dieser hat sich mit Vivaldis Musik sehr eingehend beschäftigt – das Konzert RV 565 hat Bach sogar für die Orgel bearbeitet (BWV 596).
Das g-Moll-Konzert RV 157 folgt noch der ursprünglichen Idee der damals neuen Gattung, ein Streicherorchester mit Basso continuo musizieren zu lassen. Das gelingt traumhaft. Und daher sollen an dieser Stelle auch die weiteren Mitwirkenden benannt werden: Daniela Gubatz, Violine, Bettina Ihrig, Viola, Magdalena Schenk-Bader, Violine/Viola, Ulrike Becker, Violoncello, Alf Brauner, Kontrabass, Johannes Gontarski, Laute und Elina Albach, Cembalo.
Musiziert wird durchweg kammermusikalisch und in historischer Aufführungspraxis – engagiert, sehr präzise, aber auch ausgesprochen lustvoll, lebendig und abwechslungsreich. Kurzum: Es war ein rundum gelungenes Konzert. Und es wurde in gewohnt exzellenter Qualität mitgeschnitten. Unbedingt anhören, diese Aufnahme ist wirklich hinreißend!
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