„Die Hörner sind los!“, warnt das Leipziger Label Genuin Classics. Nachdem sie bisher immer gemeinsam mit anderen Ensembles zu hören waren, haben die Musiker von German Hornsound nun zum ersten Mal eine CD eingespielt, auf der sie pur zu erleben sind. Das darf man durchaus wörtlich nehmen. Denn das Hornquartett hat dafür Lieblingsstücke seiner Mitglieder neu arrangiert.
Das ermöglicht interessante Eindrücke – egal, ob Sebastian Schorr Händels populäre Arie Lascia ch'io pianga einmal auf dem Horn spielen möchte, Stephan Schottstädt die ebenso berühmte Englischhorn-Melodie der Sinfonie Aus der Neuen Welt von Antonín Dvořák erkundet, Christoph Eß die Trompetenklänge aus dem Finalsatz des zweiten Brandenburgischen Konzertes von Johann Sebastian Bach auf das Horn verlegt, oder Timo Steininger den Meditango von Astor Piazzolla. Jeder Musiker durfte drei Favoriten für diese CD auswählen. Und es gibt, von Händels Wassermusik bis zu Verdis Messa da Requiem und von Alessandro Marcellos Oboenkonzert bis hin zu Bruckners Chorälen, eigentlich kein einziges Werk, das nicht mindestens so schön klingt wie im Original, wenn es derart gekonnt durch vier Hörner vorgetragen wird.
Und weil es so schön ist, hatte auch das Publikum drei #hornlikes frei. Es entschied sich für Melodien von Richard Wagner, Franz Schubert und Engelbert Humperdinck. Eigens für Tonmeister Michael Silberhorn, der „es gerne hat, wenn es mal ein bisschen schmettert“, erklingt dann zum Schluss noch ein Chor aus Carl Maria von Webers Freischütz. Hinreißend!
Die Edel-Blechbläser von German Hornsound entlocken ihren Instrumen- ten ebenso farben- wie nuancenreiche Klänge. Sie demonstrieren, dass mit dem Horn gefühlvolle Melodielinien genauso selbstverständlich gestaltet werden können wie rhythmische Fundamente. Von ätherisch bis groovig sind alle Optionen möglich – Horn grandios!
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