Nach den Orgelwerken ist nun auch ein bedeutendes Oratorium aus der Feder von Feliks Nowowiejski (1877 bis 1946) zu entdecken. Quo vadis beruht auf dem gleichnamigen Roman von Henryk Sienkiewicz. Entstanden ist das Werk 1903, und obwohl das Oratorium eine enorm umfangreiche Besetzung mit drei Solisten, einem kopfstarken Chor, Orgel und großem Orchester benötigt, wurde es ein Hit. Mehr als 200 Mal erklang es innerhalb von 30 Jahren in ganz Europa sowie in Amerika.
Dann ist es in Vergessenheit geraten, wie so manches andere monumenta- le Werk aus jener Zeit. Zum 70. Todestag des Komponisten hat der polnische Dirigent Łukasz Borowicz das Oratorium mit der Philharmonie Poznań, dem Organisten Sławomir Kamiński, hervorragenden Solisten und dem Chor der Podlachischen Oper und Philharmonie Białystok erstmals wieder aufgeführt.
Die Einspielung ist bei cpo auf einer Doppel-CD erschienen – und sie lässt noch heute ahnen, warum Quo vadis einst so erfolgreich war. Dieses Oratorium lebt vor allem von großartigen Chören, und von musikalischer Leidenschaft. Gleich am Anfang kann man hören, wie Rom brennt. Nicht nur diese Szene hat Filmmusik-Qualitäten. Auch sonst weiß Nowowiejski Klangeffekte geschickt und höchst wirksam einzusetzen.
Borowicz zeigt, wie viele Facetten diese ausdrucksstarke Musik hat. Zu loben sind vor allem auch die Chorsänger, die ihren gigantischen Part kraftvoll bewältigen – bis hin zum Schlusschor, der eigentlich umfangreich genug wäre für eine separate Aufführung. Respekt!
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