Die dritte Folge der Gesamtein- spielung sämtlicher Werke Franz Schuberts (1797 bis 1828) für Männerchor ist jüngst bei dem Leipziger Label Genuin Classics erschienen. Die Camerata Musica Limburg – der mittlerweile renommierte Männerchor ist 1999 aus dem Chor der Limburger Domsingknaben hervorgegangen und wird von Jan Schumacher geleitet – konnten für ihr Projekt einmal mehr namhafte Solisten gewinnen. So sind auf dieser CD auch die irische Mezzosopranistin Alison Browner und der lyrische Tenor Christoph Prégardien zu hören.
Werke für Vokalensembles hat Franz Schubert in großer Zahl hinterlassen. Bereits als Schüler vertonte er Gedichte, um sich im mehrstimmigen Satz zu üben. So sind einige Terzette überliefert, die Schubert für den Kompo- sitionsunterricht beim Hofkapellmeister Antonio Salieri geschrieben hat.
Die meisten seiner Vokalsätze aber schuf Schubert vermutlich für das gesellige Singen im Kreise seiner Freunde. Einige von ihnen kannte er bereits aus seiner Zeit als Sängerknabe in der Wiener Hofmusikkapelle. Und wie schon im Konvikt, so war Schubert offenbar auch in späteren Jahren gern bereit, zu Festlichkeiten oder auch einfach so rasch ein Lied zu Papier zu bringen.
Viele seiner Liedsätze sind solche Gelegenheitskompositionen, was allerdings nicht unbedingt bedeutet, dass es ihnen an Qualität mangelt. Auf dieser CD ist ein hinreißendes Beispiel dafür zu hören: Leise, leise lasst uns singen D 635 ist das Zeugnis eines charmanten Scherzes, den die Herren spontan der Wiener Sängerin Fanny Hügel zugewandt haben, die ganz offensichtlich bei einer Geselligkeit eingeschlummert war.
Auch jener Kanon, den Schubert seinem Lehrer Salieri, von den singenden Schülern launig als „unser aller Großpapa“ gefeiert, im Jahre 1816 zum 50. Dienstjubiläum gewidmet hat, dürfte wohl eher nicht zur Veröffent- lichung vorgesehen gewesen sein. Insofern bietet die CD, neben bekannten Werken wie Das Dörfchen D 598, reichlich Anlass zu Entdeckungen. Der Titel allerdings trifft das Wesen dieser Musik eher nicht; die Runde um Schubert scheint ja doch recht fidel gewesen zu sein.
Die Camerata Musica Limburg singt mit viel Charme, Leichtigkeit und perfekter Intonation. Der Chorklang ist eher weich als kernig und strahlend. Begleitet werden die Sänger mitunter von dem Pianisten Andreas Frese (der ansonsten im Tenor singt), oder von Tilman Hoppstock auf der Gitarre – was sich im Zusammenklang mit dem Limburger Männerchor unglaublich gut macht, unbedingt anhören!
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