Carl Philipp Emanuel Bach (1714 bis 1788) hat, anders als sein berühmter Vater, nur sehr wenige Werke für die Orgel hinterlassen.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Orgelsonaten, die er für Anna Amalia von Preußen geschrieben hat, die Schwester seines Dienstherren Friedrich II.
Zwar schreibt Bach-Biograph Forkel: „Diese Orgel-Solos sind für eine Prinzessin gemacht, die kein Pedal und keine Schwierigkeiten spielen konnte, ob sie sich gleich eine schöne Orgel mit zwei Clavieren und Pedal machen ließ und gerne darauf spielte.“
Doch dies darf man wohl ins Reich der Legenden verweisen – denn wenn man sich die Clavier-Sonaten anschaut, die der Cembalist für Anna Amalia geschrieben hat, wird deutlich, dass die Prinzessin, was die Musik betrifft, durchaus zu den Kennern und Liebhabern gehörte.
Man darf also davon ausgehen, dass Bach auf den Gebrauch des Pedals aus anderen Gründen verzichtete. Der Kammermusikus Friedrichs des Großen bevorzugte ohnehin, auch später in seinen Hamburger Jahren, Cembalo und Pianoforte. Die Orgel, bis auf wenige Ausnahmen an Kirchenraum und Gottesdienst gebunden, scheint ihn wenig interessiert zu haben.
Dennoch sind seine Orgelsonaten keine leichte Kost; sie sind, bei aller Empfindsamkeit, reizvoll und erstaunlich kontrastreich. Auf dieser CD werden sie von Iain Quinn sehr hörenswert an der Orgel des Theologischen Seminars Princeton, New Jersey/USA, gespielt. Dieses Instrument ist ein wenig größer als die Amalienorgel, die sich heute in der Kirche Zur frohen Botschaft in Berlin-Karlshorst befindet. Es wurde im Jahre 2000 von Paul Fritts erbaut.
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