Das Leipziger Ensemble Camerata Bachiensis hat sich auf dieser CD der Musik von Johann Melchior Molter (1696 bis 1765) zugewandt. Über den Lebensweg des Thüringer Kompo- nisten, der als Hofkapellmeister in Karlsruhe sowie in Eisenach wirkte, wurde in diesem Blog bereits an anderer Stelle berichtet.
Seine Musik verbindet deutsche Kontrapunktik mit italienischen und französischen Stilelementen - „vermischter Stil“, nennt das die Musikwissenschaft. Molter freilich dürfte einfach versucht haben, die Erwartungen seiner Auftraggeber zu erfüllen. Und diese wünschten sich musikalische Unterhaltung; galante Klänge, zu denen man seinerzeit durchaus geplaudert oder aber Karten gespielt hat.
So etwas muss nicht unbedingt musikalisch von minderem Wert sein, wie diese Aufnahme beweist. Die Camerata Bachiensis hat aus den Handschriften, die sich in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe befinden, ein hörenswertes Programm zusammengestellt. Die CD bietet eine Sinfonia, eine Ouvertüre, ein Concerto, eine Sonata à quadro für Oboe, Violine, Viola und Continuo sowie zwei weltliche Kantaten – allesamt in Weltersteinspielung. Musiziert wird gekonnt, und auch technisch ist die Aufnahme rundum bestens gelungen. Besonders hervorzuheben sind Roberto De Franceschi, der als Solist sowohl im Flötenkonzert als auch an der Oboe überzeugt, und die Sopranistin Julia Kirchner, die die beiden Kammerkantaten souverän gestaltet.
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