Im European Brass Ensemble musizieren die besten Nachwuchs-Blechbläser des Kontinents. Gegründet wurde es im Jahre 2010 durch Thomas Clamor und Karl Schagerl mit dem Ziel, Erfahrungen mit dem Venezuelan Brass Orchestra zu nutzen, um Europa zu stärken.
Mittlerweile haben mehr als 150 Musiker aus 24 Nationen in diesem Orchester mitgewirkt. Seine Heimstatt fand das Ensemble in Niederösterreich, im Stift Melk – was ohne Zweifel der passende Rahmen ist für Pauken und Trompeten.
Und mit diesen beginnt auch die zweite CD von European Brass, die jüngst bei Genuin erschienen ist: Das populäre Prélude zum Te Deum von Marc-Antoine Charpentier startet mit Glanz und Gloria. Jede Menge Pathos bietet auch der Krönungsmarsch Crown Imperial von William Walton.
Dass Bläsermusik auch swingen und grooven kann, zeigt das Ensemble im Anschluss. Dabei beweisen die jungen Musiker, dass sie ihre Instrumente wirklich exzellent beherrschen. Denn die modernen Stücke – die Auswahl enthält Werke von diesseits und jenseits des Atlantiks – sind teilweise aberwitzig schwierig. So schrieb der Trompetenvirtuose Rafael Méndez für sich und seine ebenfalls hochbegabten Söhne eine nette Polka, die er Tre-Méndez-Polka nannte. Wer das als „tremendous“ liest, der liegt gar nicht einmal so verkehrt. In einer solchen Programmfolge darf natürlich auch I Got Rhythm von George Gershwin nicht fehlen. Und Walking Faster von Giancarlo Castro D'Addona ist ein Gruß an die Bläserkollegen aus Venezuela.
Sinfonische Musik hingegen hat Stephan Hodel für die jungen Virtuosen geschaffen: A Lenda do Curupira erklingt auf dieser CD in Welterstein- spielung. Meine persönlichen Favoriten aber sind zwei Stücke, die Richard Blake eigens für das European Brass Ensemble komponiert hat: Sowohl in Fantasy on Edelweiss als auch in Bleeding Chunks jongliert er überaus witzig mit Zitaten. Fröhliches Klassiker-Raten!
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