Spätromantische Orgelmusik von Komponisten der sogenannten Münchner Schule präsentiert Gerhard Weinberger auf dieser CD. Zu hören sind Kompositionen von Gottfried Rüdinger, Joseph Haas, Anton Beer-Walbrunn, Joseph Schmid, Joseph Renner, Arthur Piechler und Gustav Geierhaas. Mit dieser Aufnahme möchte Weinberger zum einen an diese Musiker erinnern, die um die Jahrhundertwende sowie in der ersten Hälfte des 20. Jahr- hunderts das Musikleben in Süddeutschland maßgeblich mit prägten, und heute weitgehend vergessen sind. So erklingen auch ihre Werke hier zumeist in Weltersteinspielungen.
Zum anderen stellt der Kirchenmusiker eine ausgesprochen klangschöne Orgel vor, die die Firma Orgelbau Goll AG aus Luzern für die Pfarrkirche St. Martin in München-Moosach erbaut hat. Das Instrument, 2015 ge- weiht, verfügt über 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Es eignet sich für dieses Repertoire wirklich hervorragend.
Montag, 29. Oktober 2018
Weiss: The Dresden Manuscript (Glossa)
Wer schreibt, der bleibt – über dieses Motto konnte Silvius Leopold Weiss (1687 bis 1750) vermutlich milde lächeln. Der Lautenspezialist, ausgebildet vermutlich von seinem Vater, reiste 1708 im Gefolge des polnischen Prinzen Alexander Sobieski nach Italien. Nach dem Tode seines Mäzens 1714 kehrte der Musiker nach Deutschland zurück, um sich an bedeutenden Höfen vor- zustellen. In Dresden wurde Weiss schließlich 1718 als Kammerlautenist engagiert; am sächsischen Hof blieb er bis an sein Lebensende.
Im Druck erschienen ist zu Lebzeiten des Virtuosen nur ein einziges seiner Werke. Weiss hatte kein Interesse daran, seine Kompositionen zu veröffentlichen. Wer seine Musik heute spielen möchte, der muss sich daher auf die mühevolle Suche nach den Tabulatur-Manuskripten machen. Vieles ist leider auch endgültig verloren.
So sind in Dresden vier Sonaten für zwei Lauten unvollständig überliefert. Karl-Ernst Schröder hat für diese Aufnahme den fehlenden Lautenpart sorgsam rekonstruiert. Gemeinsam mit Robert Barto, und bei einer Sonate auch mit dem Cellisten Gaetano Nasillo, präsentiert er die Werke auf CD. Freunde der Lautenmusik dürfen sich freuen – denn mit diesem Projekt haben die Musiker wundervolle, erstklassige Kammermusik aus dem Spätbarock wieder verfügbar gemacht.
Im Druck erschienen ist zu Lebzeiten des Virtuosen nur ein einziges seiner Werke. Weiss hatte kein Interesse daran, seine Kompositionen zu veröffentlichen. Wer seine Musik heute spielen möchte, der muss sich daher auf die mühevolle Suche nach den Tabulatur-Manuskripten machen. Vieles ist leider auch endgültig verloren.
So sind in Dresden vier Sonaten für zwei Lauten unvollständig überliefert. Karl-Ernst Schröder hat für diese Aufnahme den fehlenden Lautenpart sorgsam rekonstruiert. Gemeinsam mit Robert Barto, und bei einer Sonate auch mit dem Cellisten Gaetano Nasillo, präsentiert er die Werke auf CD. Freunde der Lautenmusik dürfen sich freuen – denn mit diesem Projekt haben die Musiker wundervolle, erstklassige Kammermusik aus dem Spätbarock wieder verfügbar gemacht.
Sonntag, 28. Oktober 2018
Henryk Szeryng - Complete Philips, Mercury and Deutsche Grammophon Recordings (Decca)
Henryk Szeryng (1918 bis 1988) gehört ohne Zweifel zu den bedeu- tenden Geigern des 20. Jahrhun- derts. Über den Lebensweg des Musikers wurde in diesem Blog bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet.
Zum hundertsten Geburtstag hat Decca nun sämtliche Einspielungen des Virtuosen, die jemals bei Philips, Mercury und bei der Deutschen Grammophon erschienen sind, mit hohem Aufwand neu veröffentlicht. Die Edition umfasst sagenhafte 44 CDs, und die ganze Box wurde mit einer Akkuratesse gestaltet, die ihresgleichen sucht. Hebt man den äußerst solide gefertigten Deckel ab, wird auf den Rücken der einzelnen Veröffentlichungen sofort ihr Inhalt ersichtlich. Die Vorderseiten der CD zeigen, wie einst die entsprechenden Schallplatten ausgesehen haben. Das Beiheft ist ebenfalls umfangreich und bietet nicht nur Informationen, sondern auch zahlreiche Fotos.
Die CD-Box enthält neben den bekannten Referenzaufnahmen der Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 auch etliche bislang unbeachtete Raritäten. Zu den neu veröffentlichten Aufnahmen zählen Tschaikowskys Violinkonzert mit Antal Doráti und dem LSO, sowie Mozarts Sinfonia concertante KV 364 mit Bruno Giurianna.
Die Kollektion zeigt, wie breit die musikalischen Interessen und das Repertoire von Henryk Szeryng waren. Zu hören sind beispielsweise Violinkonzerte von Sibelius, Bartók, Chatschaturjan und Prokofjew, Vivaldi, Paganini, Beethoven, Brahms, Wieniawski und Szymanowski, Saint-Saëns, Berg und Martinon, Schumann und Mendelssohn Bartholdy. Dazu erklingen sämtliche Werke Mozarts für Violine und Orchester, sowie Sonaten und Variationen des Komponisten. Bei diesen Aufnahmen war Ingrid Haebler die Klavierpartnerin des Geigers. Gemeinsam mit ihr hat er auch Beethovens Violinsonaten eingespielt. Bei den Klaviertrios des Komponisten ist Szeryng gemeinsam mit Pierre Fournier und Wilhelm Kempff zu hören. Immer wieder wendete sich der Violinist auch den Werken Bachs zu. So sind dessen Violinkonzerte und das Doppelkonzert in dieser Edition gleich zweimal vertreten. Und auch Bachs Sonaten für Violine und Cembalo, von Szeryng eingespielt mit Helmut Walcha, sind in der Box enthalten. Mehrere Zusammenstellungen kleinerer Stücke, darunter eine komplette CD mit Werken von Fritz Kreisler, runden das Bild ab.
Szeryng war ein Weltbürger – gebildet, sprachgewandt, vielseitig interessiert. Der Musiker beeindruckt immer wieder mit seinem klaren, unverwechselbaren Ton und der enormen Präzision, mit der er jedes Stück gestaltet. Er war ein großer Künstler, der seine Zeitgenossen immer wieder überrascht hat. Diese Box vermittelt etwas von dieser Faszination. Wer das Geigenspiel von Henryk Szeryng schätzt, der hat nun viele Stunden puren Genuss vor sich.
Zum hundertsten Geburtstag hat Decca nun sämtliche Einspielungen des Virtuosen, die jemals bei Philips, Mercury und bei der Deutschen Grammophon erschienen sind, mit hohem Aufwand neu veröffentlicht. Die Edition umfasst sagenhafte 44 CDs, und die ganze Box wurde mit einer Akkuratesse gestaltet, die ihresgleichen sucht. Hebt man den äußerst solide gefertigten Deckel ab, wird auf den Rücken der einzelnen Veröffentlichungen sofort ihr Inhalt ersichtlich. Die Vorderseiten der CD zeigen, wie einst die entsprechenden Schallplatten ausgesehen haben. Das Beiheft ist ebenfalls umfangreich und bietet nicht nur Informationen, sondern auch zahlreiche Fotos.
Die CD-Box enthält neben den bekannten Referenzaufnahmen der Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 auch etliche bislang unbeachtete Raritäten. Zu den neu veröffentlichten Aufnahmen zählen Tschaikowskys Violinkonzert mit Antal Doráti und dem LSO, sowie Mozarts Sinfonia concertante KV 364 mit Bruno Giurianna.
Die Kollektion zeigt, wie breit die musikalischen Interessen und das Repertoire von Henryk Szeryng waren. Zu hören sind beispielsweise Violinkonzerte von Sibelius, Bartók, Chatschaturjan und Prokofjew, Vivaldi, Paganini, Beethoven, Brahms, Wieniawski und Szymanowski, Saint-Saëns, Berg und Martinon, Schumann und Mendelssohn Bartholdy. Dazu erklingen sämtliche Werke Mozarts für Violine und Orchester, sowie Sonaten und Variationen des Komponisten. Bei diesen Aufnahmen war Ingrid Haebler die Klavierpartnerin des Geigers. Gemeinsam mit ihr hat er auch Beethovens Violinsonaten eingespielt. Bei den Klaviertrios des Komponisten ist Szeryng gemeinsam mit Pierre Fournier und Wilhelm Kempff zu hören. Immer wieder wendete sich der Violinist auch den Werken Bachs zu. So sind dessen Violinkonzerte und das Doppelkonzert in dieser Edition gleich zweimal vertreten. Und auch Bachs Sonaten für Violine und Cembalo, von Szeryng eingespielt mit Helmut Walcha, sind in der Box enthalten. Mehrere Zusammenstellungen kleinerer Stücke, darunter eine komplette CD mit Werken von Fritz Kreisler, runden das Bild ab.
Szeryng war ein Weltbürger – gebildet, sprachgewandt, vielseitig interessiert. Der Musiker beeindruckt immer wieder mit seinem klaren, unverwechselbaren Ton und der enormen Präzision, mit der er jedes Stück gestaltet. Er war ein großer Künstler, der seine Zeitgenossen immer wieder überrascht hat. Diese Box vermittelt etwas von dieser Faszination. Wer das Geigenspiel von Henryk Szeryng schätzt, der hat nun viele Stunden puren Genuss vor sich.
Donnerstag, 25. Oktober 2018
Verleih uns Frieden (Christophorus)
Am 23. Mai 1618 eskalierte im Prager Fenstersturz ein schon länger schwelender Konflikt zwischen dem böhmischen Landadel (zumeist protestantisch) und dem Landesherrn (katholisch). Aus dieser Auseinandersetzung entstand rasch ein Krieg verheerenden Ausmaßes, der halb Europa verwüstete, und als Dreißigjähriger Krieg in die Geschichte einging.
Diese CD zeigt, wie Komponisten in ihren Werken das Kriegsgeschehen spiegelten. Man wird bald feststellen, dass Musik in jener Zeit ein Medium der Repräsentation war. Der Adel, wenn er es sich leisten konnte, reiste in Begleitung seiner Hofmusiker. Ein gutes Beispiel dafür sind Kompositio- nen, die Heinrich Schütz für die sächsischen Kurfürsten schrieb. Diese Musik sollte nicht nur erbauen, sie sollte auch beeindrucken.
Das gilt ebenso für Huldigungsmusiken, die zum Einzug hoher Herr- schaften von lokalen Musikern geschrieben und aufgeführt wurden. Siege wurden mit Festmusiken gefeiert, gefallene Helden unter den Klängen von Trauermusiken begraben. Allerdings wurden in Kriegszeiten die Musiker rar, und den Höfen ging das Geld aus, die Künstler zu entlohnen. Auch davon berichtet beispielsweise die Biographie von Heinrich Schütz.
Arno Paduch ist mit dem vortrefflichen Johann Rosenmüller Ensemble auf die Suche nach den Spuren gegangen, die der Dreißigjährige Krieg in der Musik hinterlassen hat. So erklingen Huldigungsgesänge des Mühlhäuser Kantors Nikolaus Weisbeck oder des Breslauer Musikers Paul Schäffer, geschaffen 1602 bzw. 1621 jeweils zur Begrüßung des sächsischen Kurfürsten Johann Georg. Natürlich dürfen auch die berühmten Werke von Heinrich Schütz in diesem Umfeld nicht fehlen.
Zur Feier des Sieges der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg schrieb Johann Sixt von Lerchenfels Te Deum und Da pacem. Den Sieg der schwedischen und kursächsischen Armeen in der Schlacht bei Leipzig wiederum schilderte der Leipziger Student Marcus Dietrich Brandisius in dem handfest-ausdrucksstarken Fortes heroes pugnabant.
Gleich darauf freilich folgt die Trauermotette, die der schwedische Hoforganist Andreas Düben für die Beisetzung seines Königs Gustav Adolf komponiert hat. Er wurde im November 1632 in der Schlacht bei Lützen getötet. Und auch Musiker starben in den Auseinandersetzungen. So wurde Christoph Harant von Polschitz und Weseritz, auf dieser CD ver- treten mit der Motette Qui confidunt in Domino, mit anderen Gefolgs- leuten des Gegenkönigs Friedrich V. 1621 in Prag hingerichtet.
Wie groß die Verzweiflung bei den Bürgern war, die dem Kriegsgeschehen ausgeliefert waren, zeigen zwei berührende Klagelieder. Der Eilenburger Organist Johann Hildebrand notierte ebenso schlicht wie ergreifend Ach Gott! Wir haben's nicht gewusst, was Krieg für eine Plage ist. Und noch Jahre nach Kriegsende schrieb Matthias Weckmann sein bewegendes geistliches Konzert Wie liegt die Stadt so wüste. Diese Musiken lassen uns noch heute nachvollziehen, welche Katastrophe der Dreißigjährige Krieg für die Betroffenen war. Mit der vorliegenden Aufnahme erinnert das Johann Rosenmüller Ensemble nachdrücklich auch daran.
Diese CD zeigt, wie Komponisten in ihren Werken das Kriegsgeschehen spiegelten. Man wird bald feststellen, dass Musik in jener Zeit ein Medium der Repräsentation war. Der Adel, wenn er es sich leisten konnte, reiste in Begleitung seiner Hofmusiker. Ein gutes Beispiel dafür sind Kompositio- nen, die Heinrich Schütz für die sächsischen Kurfürsten schrieb. Diese Musik sollte nicht nur erbauen, sie sollte auch beeindrucken.
Das gilt ebenso für Huldigungsmusiken, die zum Einzug hoher Herr- schaften von lokalen Musikern geschrieben und aufgeführt wurden. Siege wurden mit Festmusiken gefeiert, gefallene Helden unter den Klängen von Trauermusiken begraben. Allerdings wurden in Kriegszeiten die Musiker rar, und den Höfen ging das Geld aus, die Künstler zu entlohnen. Auch davon berichtet beispielsweise die Biographie von Heinrich Schütz.
Arno Paduch ist mit dem vortrefflichen Johann Rosenmüller Ensemble auf die Suche nach den Spuren gegangen, die der Dreißigjährige Krieg in der Musik hinterlassen hat. So erklingen Huldigungsgesänge des Mühlhäuser Kantors Nikolaus Weisbeck oder des Breslauer Musikers Paul Schäffer, geschaffen 1602 bzw. 1621 jeweils zur Begrüßung des sächsischen Kurfürsten Johann Georg. Natürlich dürfen auch die berühmten Werke von Heinrich Schütz in diesem Umfeld nicht fehlen.
Zur Feier des Sieges der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg schrieb Johann Sixt von Lerchenfels Te Deum und Da pacem. Den Sieg der schwedischen und kursächsischen Armeen in der Schlacht bei Leipzig wiederum schilderte der Leipziger Student Marcus Dietrich Brandisius in dem handfest-ausdrucksstarken Fortes heroes pugnabant.
Gleich darauf freilich folgt die Trauermotette, die der schwedische Hoforganist Andreas Düben für die Beisetzung seines Königs Gustav Adolf komponiert hat. Er wurde im November 1632 in der Schlacht bei Lützen getötet. Und auch Musiker starben in den Auseinandersetzungen. So wurde Christoph Harant von Polschitz und Weseritz, auf dieser CD ver- treten mit der Motette Qui confidunt in Domino, mit anderen Gefolgs- leuten des Gegenkönigs Friedrich V. 1621 in Prag hingerichtet.
Wie groß die Verzweiflung bei den Bürgern war, die dem Kriegsgeschehen ausgeliefert waren, zeigen zwei berührende Klagelieder. Der Eilenburger Organist Johann Hildebrand notierte ebenso schlicht wie ergreifend Ach Gott! Wir haben's nicht gewusst, was Krieg für eine Plage ist. Und noch Jahre nach Kriegsende schrieb Matthias Weckmann sein bewegendes geistliches Konzert Wie liegt die Stadt so wüste. Diese Musiken lassen uns noch heute nachvollziehen, welche Katastrophe der Dreißigjährige Krieg für die Betroffenen war. Mit der vorliegenden Aufnahme erinnert das Johann Rosenmüller Ensemble nachdrücklich auch daran.
Dienstag, 23. Oktober 2018
Zádor: The Plains of Hungary (Naxos)
Wieder einmal lädt Naxos ein zu einer Entdeckung: Jenö Zádor (1894 bis 1977), geboren im ungarischen Dörfchen Bátaszék, war ein Schüler Max Regers. Nach seinem Studium in Wien und Leipzig promovierte Zádor in Münster bei Fritz Volbach mit einer Arbeit über „Wesen und Form der symphonischen Dichtung von Liszt bis Strauss“.
Ab 1921 lehrte er auch selbst am Neuen Wiener Konservatorium. Er war als Professor für Komposition und Orchestration ebenso erfolgreich wie als Komponist; in ganz Europa wurden seine Werke von bedeutenden Orchestern unter Dirigenten wie Furtwängler, Schuricht, Stokowski, Ormandy oder Knappertsbusch gespielt. Doch dann marschierten die Deutschen in Österreich ein. Noch am selben Tage floh Zádor nach Budapest, und ein knappes Jahr später entschloss er sich, eine Stelle am New York College of Music anzunehmen.
1940 zog er dann um nach Kalifornien, um Filmmusik für MGM zu schreiben und zu orchestrieren. Im amerikanischen Exil nannte sich Jenö bald Eugene Zádor – und diesem Namen behielt der Komponist bis zu seinem Tod bei.
In Hollywood war Zádor hochgeschätzt. Insbesondere mit Miklós Rósza verband ihn eine enge Zusammenarbeit; Zádor schuf aus den Ideenskizzen des Komponisten in Windeseile Orchesterpartituren. So hat er Filme wie El Cid, Ben Hur, Quo vadis?, Julius Cäsar und viele andere mitgestaltet. Und nebenher komponierte er seine eigenen Werke, die vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Auf dieser CD werden Kompositionen vorgestellt – zumeist in Welterst- einspielung – die Zádor in den letzten 20 Jahren seines Lebens geschaffen hat. Sie beeindrucken durch überaus farbenreiche Orchesterklänge. Zádor erweist sich als ein Meister, den zu entdecken sich wirklich lohnt. Es ist freilich nicht zu überhören, wie sehr er Ungarn zeitlebens verbunden geblieben ist. Nicht nur die Elegie The Plains of Hungary, sondern auch die Fantasia Hungarica mit Zsolt Fejérvári als Kontrabass-Solisten oder die Rhapsodie for Cimbalom and Orchestra, den Solopart am Zymbal spielt Kálmán Balogh, berichten von seiner großen Sehnsucht nach der Heimat. Das Budapest Symphony Orchestra MÁV unter Leitung von Mariusz Smolij erweist sich als engagierter Interpret der Musik des Komponisten – was diesen ganz sicher erfreut hätte.
Ab 1921 lehrte er auch selbst am Neuen Wiener Konservatorium. Er war als Professor für Komposition und Orchestration ebenso erfolgreich wie als Komponist; in ganz Europa wurden seine Werke von bedeutenden Orchestern unter Dirigenten wie Furtwängler, Schuricht, Stokowski, Ormandy oder Knappertsbusch gespielt. Doch dann marschierten die Deutschen in Österreich ein. Noch am selben Tage floh Zádor nach Budapest, und ein knappes Jahr später entschloss er sich, eine Stelle am New York College of Music anzunehmen.
1940 zog er dann um nach Kalifornien, um Filmmusik für MGM zu schreiben und zu orchestrieren. Im amerikanischen Exil nannte sich Jenö bald Eugene Zádor – und diesem Namen behielt der Komponist bis zu seinem Tod bei.
In Hollywood war Zádor hochgeschätzt. Insbesondere mit Miklós Rósza verband ihn eine enge Zusammenarbeit; Zádor schuf aus den Ideenskizzen des Komponisten in Windeseile Orchesterpartituren. So hat er Filme wie El Cid, Ben Hur, Quo vadis?, Julius Cäsar und viele andere mitgestaltet. Und nebenher komponierte er seine eigenen Werke, die vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Auf dieser CD werden Kompositionen vorgestellt – zumeist in Welterst- einspielung – die Zádor in den letzten 20 Jahren seines Lebens geschaffen hat. Sie beeindrucken durch überaus farbenreiche Orchesterklänge. Zádor erweist sich als ein Meister, den zu entdecken sich wirklich lohnt. Es ist freilich nicht zu überhören, wie sehr er Ungarn zeitlebens verbunden geblieben ist. Nicht nur die Elegie The Plains of Hungary, sondern auch die Fantasia Hungarica mit Zsolt Fejérvári als Kontrabass-Solisten oder die Rhapsodie for Cimbalom and Orchestra, den Solopart am Zymbal spielt Kálmán Balogh, berichten von seiner großen Sehnsucht nach der Heimat. Das Budapest Symphony Orchestra MÁV unter Leitung von Mariusz Smolij erweist sich als engagierter Interpret der Musik des Komponisten – was diesen ganz sicher erfreut hätte.
Sonntag, 21. Oktober 2018
Bach: Goldberg Variationen (Brilliant Classics)
Die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach gelten als eines jener Werke, an denen die Qualitäten von Pianisten und Cembalisten deutlich werden. Nicht wenige Tastenspezialisten arbeiten an diesem Zyklus ein Leben lang.
Auch Pieter-Jan Belder hatte die Clavier Ubung / bestehend / in einer Aria / mit verschiedenen Veraende- rungen schon einmal eingespielt. Der niederländische Cembalist zeigt nun, nach 15 Jahren, wie sich seine Sicht auf dieses ikonische Werk verändert hat. In ebenso launigen wie kenntnisreichen Anmerkungen im Beiheft erläutert der Musiker zudem, was ihn an den Goldberg-Variationen so fasziniert.
Auch der Zuhörer wird fasziniert sein, denn Belders Einspielung ist sehr differenziert und gelungen. Als Instrument wählte er ein zauberhaftes Cembalo von Titus Crijnen aus dem Jahre 2014 nach einem Vorbild aus der Werkstatt Johannes Ruckers' von 1624.
Auch Pieter-Jan Belder hatte die Clavier Ubung / bestehend / in einer Aria / mit verschiedenen Veraende- rungen schon einmal eingespielt. Der niederländische Cembalist zeigt nun, nach 15 Jahren, wie sich seine Sicht auf dieses ikonische Werk verändert hat. In ebenso launigen wie kenntnisreichen Anmerkungen im Beiheft erläutert der Musiker zudem, was ihn an den Goldberg-Variationen so fasziniert.
Auch der Zuhörer wird fasziniert sein, denn Belders Einspielung ist sehr differenziert und gelungen. Als Instrument wählte er ein zauberhaftes Cembalo von Titus Crijnen aus dem Jahre 2014 nach einem Vorbild aus der Werkstatt Johannes Ruckers' von 1624.
Freitag, 19. Oktober 2018
Beethoven Rarities (Klanglogo)
Diese CD überrascht mit Beethoven-Raritäten. Und das ist durchaus ernst gemeint – oder haben Sie schon einmal die Musik zu einem Ritter- ballett gehört, die der angehende Komponist im Winter 1790/91, noch in Bonn, zum Karneval für seinen Mäzen, den Grafen Waldstein, geschrieben hat? Im November 1792 reiste der junge Ludwig van Beethoven dann nach Wien, um seine Ausbildung dort fortzusetzen.
Im Gepäck hatte er auch erste Skizzen zu einem Violinkonzert; die Arbeit daran hat er dann allerdings nicht weiter verfolgt. Erst 1806 komponierte er für den Konzertmeister Franz Clement ein Violinkonzert in D-Dur op. 61; auf Bitten des Musik- verlegers Muzio Clementi arbeitete er es später außerdem zu einem Klavierkonzert um. Claire Huangci, die den Solopart übernommen hat, musiziert brillant, wo das Klavier hervortritt, und ordnet sich ebenso mühelos in das Orchester ein, was dieses Konzert leider des Öfteren verlangt. Man findet es beinahe schade, weil die Pianistin so exquisit spielt.
Doch auch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt/Oder unter Leitung von Howard Griffiths kann sich durchaus hören lassen. Dieses Konzert mit seinem pfiffigen Konzept ist so gar nicht „Jottwedeh“; ein Programm wie dieses würde auch in eine Kulturmetropole durchaus gut passen. Zumal als drittes Stück die Schlacht-Sinfonie Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria erklingt, uraufgeführt im Jahre 1813 wenige Wochen nach der Völkerschlacht von Leipzig. Ganz großes Kino!
Im Gepäck hatte er auch erste Skizzen zu einem Violinkonzert; die Arbeit daran hat er dann allerdings nicht weiter verfolgt. Erst 1806 komponierte er für den Konzertmeister Franz Clement ein Violinkonzert in D-Dur op. 61; auf Bitten des Musik- verlegers Muzio Clementi arbeitete er es später außerdem zu einem Klavierkonzert um. Claire Huangci, die den Solopart übernommen hat, musiziert brillant, wo das Klavier hervortritt, und ordnet sich ebenso mühelos in das Orchester ein, was dieses Konzert leider des Öfteren verlangt. Man findet es beinahe schade, weil die Pianistin so exquisit spielt.
Doch auch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt/Oder unter Leitung von Howard Griffiths kann sich durchaus hören lassen. Dieses Konzert mit seinem pfiffigen Konzept ist so gar nicht „Jottwedeh“; ein Programm wie dieses würde auch in eine Kulturmetropole durchaus gut passen. Zumal als drittes Stück die Schlacht-Sinfonie Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria erklingt, uraufgeführt im Jahre 1813 wenige Wochen nach der Völkerschlacht von Leipzig. Ganz großes Kino!
Montag, 15. Oktober 2018
Buxtehude: Abendmusiken (Alpha)
Dass Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707) nicht nur ein exzellenter Organist war, sondern auch grandiose Vokal- und Instrumental- musik komponiert hat, dürfte unter Musikfreunden heutzutage – zumal nach der Gesamteinspielung seiner Werke, die wir Ton Koopman verdanken – wieder bekannt sein.
Buxtehude hatte einst als Organist der Marienkirche in Lübeck zu den sogenannten Abendmusiken eingeladen. Diese Konzerte erklangen außerhalb des Gottesdienstes alljährlich an fünf Sonntagen in der Vorweihnachtszeit, und die besten Musiker der Stadt wirkten daran mit. So wurden sie bald zu einem Ereignis, das selbst in Reiseführern erwähnt wurde. Buxtehude leitete sie nicht nur, er schrieb auch Werke dafür.
Dass die Menschen teilweise weite Wege auf sich nahmen, um diese Abendmusiken zu erleben, wird verständlich, wenn man diese CD angehört hat. Die Instrumentalisten vom Ensemble Masques, geleitet von Olivier Fortin, und die Sänger von Vox Luminis um den Bassisten Lionel Meunier präsentieren ein Programm, wie es durchaus seinerzeit in Lübeck erklungen sein könnte. Zwischen den fünf (!) Kantaten wurden außer- ordentlich reizvolle Triosonaten platziert. Und musiziert wird einmal mehr begeisternd; die Einspielung ist erstklassig, von beinahe überirdi- scher Leuchtkraft und Schönheit. Unbedingt anhören!
Buxtehude hatte einst als Organist der Marienkirche in Lübeck zu den sogenannten Abendmusiken eingeladen. Diese Konzerte erklangen außerhalb des Gottesdienstes alljährlich an fünf Sonntagen in der Vorweihnachtszeit, und die besten Musiker der Stadt wirkten daran mit. So wurden sie bald zu einem Ereignis, das selbst in Reiseführern erwähnt wurde. Buxtehude leitete sie nicht nur, er schrieb auch Werke dafür.
Dass die Menschen teilweise weite Wege auf sich nahmen, um diese Abendmusiken zu erleben, wird verständlich, wenn man diese CD angehört hat. Die Instrumentalisten vom Ensemble Masques, geleitet von Olivier Fortin, und die Sänger von Vox Luminis um den Bassisten Lionel Meunier präsentieren ein Programm, wie es durchaus seinerzeit in Lübeck erklungen sein könnte. Zwischen den fünf (!) Kantaten wurden außer- ordentlich reizvolle Triosonaten platziert. Und musiziert wird einmal mehr begeisternd; die Einspielung ist erstklassig, von beinahe überirdi- scher Leuchtkraft und Schönheit. Unbedingt anhören!
Sonntag, 14. Oktober 2018
The Clarinotts (Gramola)
Ein einzigartiges Familientrio waren The Clarinotts: Ernst Ottensamer, Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker, musizierte in diesem Ensemble gemeinsam mit seinen Söhnen Daniel, ebenfalls Soloklari- nettist der Wiener Philharmoniker, und Andreas, Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker. Doch im Juli 2017 erlag Ernst Ottensamer, der seit dem Jahre 2000 in Wien auch als Professor lehrte, einem Herzinfarkt.
So wird dies wohl die letzte CD des Klarinettentrios bleiben – und wer sich die Aufnahmen anhört, wird schnell feststellen, was dies für ein Verlust ist. Denn die Musiker schätzten nicht nur die Wiener Klarinette, sondern auch andere Mitglieder der Instrumentenfamilie, wie das Bassetthorn. Und nicht nur bei den Klang- farben, sondern auch beim Repertoire bevorzugten sie Abwechslung; so erklingen neben Originalkompositionen für Klarinettentrio durchaus auch Arrangements populärer Melodien – in diesem konkreten Falle stammen sie von Rainer Schottstädt, der sie für das Trio di Clarone geschrieben hat.
Es steht also sein Divertimento zu Mozarts Don Giovanni neben Stücken von Edison Denisov, die Miniatur Die Floristin von Henry Ploy neben dem Scherzo fantastique von Alfred Prinz und den Acht Trios von Georg Druschetzky oder das Klarinettentrio von Joseph Friedrich Hummel neben Schottstädts Fledermaus-Bearbeitung. Einzigartig wird dieses bunte Programm durch die Clarinotts, die durchweg betörend musizieren. So harmonisch, so pointiert und so farbenreich sind Klarinetten wirklich selten zu hören.
So wird dies wohl die letzte CD des Klarinettentrios bleiben – und wer sich die Aufnahmen anhört, wird schnell feststellen, was dies für ein Verlust ist. Denn die Musiker schätzten nicht nur die Wiener Klarinette, sondern auch andere Mitglieder der Instrumentenfamilie, wie das Bassetthorn. Und nicht nur bei den Klang- farben, sondern auch beim Repertoire bevorzugten sie Abwechslung; so erklingen neben Originalkompositionen für Klarinettentrio durchaus auch Arrangements populärer Melodien – in diesem konkreten Falle stammen sie von Rainer Schottstädt, der sie für das Trio di Clarone geschrieben hat.
Es steht also sein Divertimento zu Mozarts Don Giovanni neben Stücken von Edison Denisov, die Miniatur Die Floristin von Henry Ploy neben dem Scherzo fantastique von Alfred Prinz und den Acht Trios von Georg Druschetzky oder das Klarinettentrio von Joseph Friedrich Hummel neben Schottstädts Fledermaus-Bearbeitung. Einzigartig wird dieses bunte Programm durch die Clarinotts, die durchweg betörend musizieren. So harmonisch, so pointiert und so farbenreich sind Klarinetten wirklich selten zu hören.
Montag, 8. Oktober 2018
Händel - Enemies in Love (Evoe Records)
Vor Wut schnauben, vor Eifersucht rasen, auf Rache sinnen und vor Liebe seufzen – Georg Friedrich Händel komponierte für jeden Affekt brillante Musik. Jakub Józef Orliński und Natalia Kawałek präsentieren auf dieser CD, exzellent begleitet vom Ensemble Il Giardino d'Amore unter Leitung von Stefan Plewniak, eine Auswahl von Arien und Duetten aus Händels Opern, die durch starke Gefühle und Leidenschaften geprägt sind.
Die beiden jungen polnischen Sänger sind mit den barocken Stilmitteln bestens vertraut; allerdings hat Countertenor Orliński der Wucht, mit der seine Kollegin ihre Partien mitunter gestaltet, nicht wirklich etwas entgegenzusetzen. Wenn Mezzosopranistin Natalia Kawałek in die Tiefe geht, dann klingt das nicht immer elegant – dafür kann sie allerdings auch extreme Höhen aufbieten, was sehr beeindruckt. Am besten gefallen mir die beiden Stimmen in den Duetten, wo sie sehr schön harmonieren. Und das Video zur CD ist absolut konkurrenzlos.
Die beiden jungen polnischen Sänger sind mit den barocken Stilmitteln bestens vertraut; allerdings hat Countertenor Orliński der Wucht, mit der seine Kollegin ihre Partien mitunter gestaltet, nicht wirklich etwas entgegenzusetzen. Wenn Mezzosopranistin Natalia Kawałek in die Tiefe geht, dann klingt das nicht immer elegant – dafür kann sie allerdings auch extreme Höhen aufbieten, was sehr beeindruckt. Am besten gefallen mir die beiden Stimmen in den Duetten, wo sie sehr schön harmonieren. Und das Video zur CD ist absolut konkurrenzlos.
Benjamin Schmid (Oehms Classics)
Benjamin Schmid feierte dieser Tage seinen 50. Geburtstag – und Oehms Classics würdigte den Musiker mit einer 20-CD-Edition. Sie erweist sich als faszinierendes Porträt eines Geigers, der seine Virtuosität stets in den Dienst des Ausdrucks stellt. Selbst wenn er Virtuosenliteratur spielt, wird daraus niemals eine Zirkusnummer; Schmid beherrscht die Technik derart souverän, dass er sie nicht zur Schau stellen muss.
Seine musikalischen Interessen sind weit gespannt. So finden sich in dieser Box Aufnahmen etlicher bedeutender Violinkonzerte, von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu Karol Szymanowski, von Johannes Brahms bis zu Karl Goldmark und von Antonio Vivaldi bis Erich Korngold. Auch das Violinkonzert von Peter Tschaikowski und die Romanze op. 11 von Antonín Dvořák sind zu hören.
Die drei Violinsonaten op. 30 von Ludwig van Beethoven hat Benjamin Schmid gemeinsam mit Alfredo Perl eingespielt, und ausgewählte Sonaten für Klavier und Violine von Wolfgang Amadeus Mozart zusammen mit seiner Frau, der Pianistin Ariane Haering.
Zwei bislang unveröffentlichte Aufnahmen verweisen auf die Favoriten des Jubilars: My Favourite Paganini und Bach: Reflected. Große Bedeutung für den Violinisten haben insbesondere die Werke Johann Sebastian Bachs, die in der Box umfassend vertreten sind, wobei Schmid die Sonaten und Partiten für Violine solo durch die 6 Sonaten für Solovioline op. 27 von Eugène Ysaÿe kontrastiert. Außerdem schätzt Schmid die Musik von Niccolò Paganini, die er gern in den legendären Arrangements von Fritz Kreisler vorträgt.
Kreislers Virtuosenstücke nimmt der Geiger auch als Anlass und Ausgangspunkt zu einem inspiriert beswingten Ausflug in Richtung Jazz. Auch Bach: Reflected zeigt, dass sich der Geiger in der Welt der Improvisation durchaus zu Hause fühlt. Und Hommage à Grappelli führt direkt in die Tradition der großen Vorbilder Stephane Grapelli und Django Reinhardt. Benjamin Schmid erweist sich auch im Reich der eher jazzigen Klänge als ein Souverän. Wir gratulieren!
Seine musikalischen Interessen sind weit gespannt. So finden sich in dieser Box Aufnahmen etlicher bedeutender Violinkonzerte, von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu Karol Szymanowski, von Johannes Brahms bis zu Karl Goldmark und von Antonio Vivaldi bis Erich Korngold. Auch das Violinkonzert von Peter Tschaikowski und die Romanze op. 11 von Antonín Dvořák sind zu hören.
Die drei Violinsonaten op. 30 von Ludwig van Beethoven hat Benjamin Schmid gemeinsam mit Alfredo Perl eingespielt, und ausgewählte Sonaten für Klavier und Violine von Wolfgang Amadeus Mozart zusammen mit seiner Frau, der Pianistin Ariane Haering.
Zwei bislang unveröffentlichte Aufnahmen verweisen auf die Favoriten des Jubilars: My Favourite Paganini und Bach: Reflected. Große Bedeutung für den Violinisten haben insbesondere die Werke Johann Sebastian Bachs, die in der Box umfassend vertreten sind, wobei Schmid die Sonaten und Partiten für Violine solo durch die 6 Sonaten für Solovioline op. 27 von Eugène Ysaÿe kontrastiert. Außerdem schätzt Schmid die Musik von Niccolò Paganini, die er gern in den legendären Arrangements von Fritz Kreisler vorträgt.
Kreislers Virtuosenstücke nimmt der Geiger auch als Anlass und Ausgangspunkt zu einem inspiriert beswingten Ausflug in Richtung Jazz. Auch Bach: Reflected zeigt, dass sich der Geiger in der Welt der Improvisation durchaus zu Hause fühlt. Und Hommage à Grappelli führt direkt in die Tradition der großen Vorbilder Stephane Grapelli und Django Reinhardt. Benjamin Schmid erweist sich auch im Reich der eher jazzigen Klänge als ein Souverän. Wir gratulieren!