„Ich habe kürzlich einen magischen musikalischen Moment erlebt“, berichtet Elisabeth Leonskaja: „Zwei großartige Musiker, Christian Fergo und Raoul Morat, spielten Schubert auf zwei Gitarren. Ich habe mich in Schuberts Zeit zurückversetzt gefühlt und glaubte, Klaviere aus seiner Zeit zu hören. Das war ein Augenblick voller magischer Klänge.“
„Wir hatten schon immer das Gefühl, dass die Gitarre in Schuberts Musiksprache unbewusst mitklingt“, schreibt das schweizerisch-dänische Gitarrenduo – und hat sich auf die Spurensuche begeben. „Wir begannen mit einem Arrangement seiner Moments Musicaux“, so die Musiker. „Um noch weiter in diese Welt vorzudringen, entschlossen wir uns, Nachbildungen von Gitarren aus Schuberts Zeit zu spielen, die genau die Klangqualitäten besitzen, die Schubert in den Wiener Musikkreisen gehört haben würde.“
Das Ergebnis dieser musikhistorischen Erkundung ist auf dieser CD zu erleben. Neben den Moments musicaux erklingen auch drei Impromptus sowie eine Auswahl aus den Valses sentimentales. Es ist schon erstaunlich, wie sehr Schuberts Kompositionsweise, beispielsweise seine Vorliebe für die rasante Repetition gebrochener Akkorde, der Gitarre zupass kommt. Das zeigt übrigens auch noch eine andere Einspielung, die schon einige Jahre alt ist: Franz Schuberts Liederzyklus Die schöne Müllerin, von Konrad Ragossnig einst für das Instrument bearbeitet, und mit Peter Schreier als Liedersänger, gehört zu meinen absoluten Favoriten.
Die CD des Gitarrenduos Morat-Fergo ist ebenfalls ein großer Wurf: Kluge Arrangements, perfekt gespielt; und auch die historischen Wiener Gitarren – mit immerhin neun Saiten! – kommen klanglich bestens zur Geltung. Hinreißend schön, unbedingt anhören!
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