Freitag, 15. Oktober 2021

Bottesini: Revolution of Bass (Berlin Classics)

 

 „So eine Riesenkiste, die wirklich wunderbare Töne hervorbringen kann. Faszinierend!“, schildert Dominik Wagner seine erste Begegnung mit dem Kontrabass. Damals war er zehn Jahre alt, und spielte eigentlich Cello – doch den einstigen Wiener Sängerknaben hat die Faszination Kontrabass nicht wieder losgelassen. Den einzigartigen Klang dieses Instrumentes zu ergründen, den Ton differenziert gestalten zu können, daran arbeitet er seitdem. Und obwohl er noch immer studiert, konnte er bereits zahlreiche Preise gewinnen, unter anderem beim ARD Musikwettbewerb und dem Fanny Mendelssohn Förderpreis. Wagner ist zudem Echo Klassik Preisträger. 

Auch auf dieser CD frönt er seiner Leidenschaft: Die Kompositionen von Giovanni Bottesini – über dessen Lebensweg in diesem Blog bereits an anderer Stelle berichtet worden ist – sind Belcanto für Kontrabass. Dazu stellen sie höchste Anforderungen an die Spieltechnik; nicht umsonst gilt Bottesini, dessen 200. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern können, als „Paganini des Kontrabasses“. 

Wie schwierig es ist, aus diesen Noten tatsächlich Musik werden zu lassen, das allerdings wird der Hörer nicht merken, wenn er diese CD genießt. Das Programm beginnt mit dem Concerto Nr. 1 in fis-Moll, das Wagner gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Leitung von Emmanuel Tjeknavorian interpretiert. Es ist ein ebenso virtuoses wie effektvolles Konzert, das man gern auch auf dem Konzertpodium öfter erleben würde. 

Zu hören sind weiter das Gran Duo Concertante für Violine, Kontrabass und Orchester sowie das Gran Duo Concertante über Themen aus Bellinis Oper I Puritani für Violoncello, Kontrabass und Orchester. Als Solisten musizieren hier an der Seite von Dominik Wagner Benjamin Schmid, Violine, und Jeremias Fliedl, Violoncello. 

Ebenso brillant gesetzt sind die Bonustitel, mit Can Çakmur am Klavier: Une bouche aimée und Tutto che il mondo serra, mit Sopranistin Ursula Langmayr, sowie das Allegretto Capriccio und die Rêverie für Kontrabass und Klavier. 

Somit zeigt diese CD, wie ein Kaleidoskop, verschiedenste Facetten des Werkes des Jubilars. Und Wagner galoppiert mit seinem Kontrabass so leichtfüßig durch Bottesinis Virtuosenstücke, dass man nur staunen kann. Alles wirkt so einfach und so natürlich, und hat dabei so viel Ausdruck und Seele – großes Kompliment an die Musiker, sie spielen wirklich großartig; Dominik Wagner stehen alle Wege offen für eine Zukunft als Solist. 


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