Dienstag, 28. Dezember 2010

Tansman: 24 Intermezzi - Petite Suite (Naxos)

Auch das Label Naxos legt dieser Tage eine CD mit Klaviermusik von Alexandre - wie der gebürtige Pole seinen Namen in Frankreich romanisierte - Tansman vor. Er war einst ähnlich bekannt wie sein Landsmann Chopin, und wird der- zeit wiederentdeckt.
Das ist ein durchaus spannend, wie diese Aufnahme beweist. Die junge belgische Pianistin Eliane Reyes hat hier die 24 Intermezzi erstmals eingespielt. In diesen kurzen Stücken, die Tansman 1939/40 zunächst unter dem Eindruck der Luftangriffe und dann auf der Flucht komponiert hat, spiegelt sich in komprimierter Form das, was Tans- man liebte - und nun bedroht sah: Die europäische Kultur, die huma- nistische Tradition, die Vielfalt der Handschriften und Meinungen. Und zugleich, auch das macht Reyes deutlich, sind die 24 Intermezzi trotz ihrer Kürze und Knappheit exquisite Musik - schön, dass es sie nun auf CD gibt. 
Einen gänzlich anderen Charakter haben die sieben Miniaturen der Petite Suite, entstanden 1917-1919, also vor Tansmans Umzug nach Paris. Auch bei diesen originellen Werkchen handelt es sich, man staunt, um eine Weltersteinspielung. Abschließend erklingt schließlich ein Valse-Impromtu aus dem Jahre 1940, das Tansman Lycette Darsonval gewidmet hat, der damaligen Primaballerina der Pariser Oper.

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