Sonntag, 8. Mai 2011
Pleyel: Klavierwerke (Gramola)
Joseph Stephan Camille Pleyel (1788 bis 1855) war der älteste Sohn des Musikunternehmers Ignaz Joseph Pleyel. Er hat ganz offenbar das Talent seines Vaters geerbt, und wurde ein heraus- ragender Klavierbauer, erfolgrei- cher Verleger, Komponist und einer der besten Pianisten seiner Zeit. Wie exzellent er das Instru- ment beherrschte, davon gibt Masha Dimitrieva auf dieser CD einen Eindruck. Die Pianistin erhielt ihre Ausbildung am Moskauer Konservatorium, der großartigen russischen Klaviertradition folgend - und sie spielt wahrlich beeindruckend. Über Figurationen, die wie gestochen im Raum stehen, errichtet sie Melodiebögen, die wie Brücken den Hörer durch diese Flut an pianistischen Einfällen gelei- ten. Pleyels Werke sind außerordentlich anspruchsvoll; sie verlangen von einem Interpreten nicht nur Virtuosität, sondern auch Sinn für Phrasierung und dynamische Gestaltung. Dimitrieva bringen diese brillanten Kabinettstücke nirgends in Verlegenheit. Sie stellt sich mit Spielfreude, ja mit Humor jeder Herausforderung - und demonstriert dabei ganz nebenbei die Klangmöglichkeiten des herrlichen Hammer- flügels Opus 1614 von Ignaz Joseph Pleyel aus dem Jahre 1831, der sich im Besitz des Pleyel-Museums im niederösterreichischen Ruppersthal befindet.
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