Vltava, Die Moldau, beschreibt musikalisch den Lauf des Flusses von seiner Quelle bis zur Mündung in die Elbe. Es ist das bekannteste und auch beliebteste Stück aus diesem Zyklus. Sárka erzählt vom soge- nannten Mägdekrieg: Die schöne Amazone lockt einen Prinzen in eine raffinierte Falle, heiratet ihn sogar. Doch als er mit seinem Gefolge eingeschlafen ist, ruft sie mit dem vereinbarten Hornsignal ihre Ge- fährtinnen herbei - zum finalen Blutbad.
Z ceskych luhu a háju, Aus Böhmens Hain und Flur, fasst die Gedan- ken und Gefühle des Komponisten beim Anblick der heimatlichen Landschaft in Musik. Tábor war einst ein Hauptlager der Hussiten. Im 19. Jahrhundert wurde es ein wichtiges Zentrum und ein Symbol für die Bewegung, die sich für eine Loslösung von Österreich und die Wiedergeburt der tschechischen Nation einsetzte. Das Stück beruht auf dem alten Hussitenchoral Die ihr Gotteskämpfer seid.
Diesen Gedanken führt Blaník weiter. Dieses Werk zitiert eine Sage, der zufolge in dem gleichnamigen Berg ein tschechisches Ritterheer, geführt vom Heiligen Wenzel, schlummert. Es wird dem Lande in schlechtesten Zeiten zu Hilfe eilen.
Seine Uraufführung erlebte das Werk 1882, und es wurde von den Tschechen, die für die Loslösung von Österreich eintraten, begeistert gefeiert. Noch heute wird mit Má Vlast alljährlich am 12. Mai, dem Todestag des Komponisten, das Musikfestival Prager Frühling eröffnet.
Und wer könnte berufener sein, das Poem zu interpretieren, als das Symfonicky orchestr hl. m. Prahy FOK, das Prager Sinfonieorchester? Bei diesem Konzertmitschnitt vom Oktober 2008, aufgezeichnet im Smetana-Saal des berühmten Prager Gemeindehauses, dirigierte Tomás Netopil.
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