Aus Böhmen kamen im 18. Jahr- hundert zahlreiche talentierte Komponisten und Musiker, berühmte Hornisten beispielsweise, aber auch nicht wenige exzellente Geiger. Diese CD sucht nach den Spuren, die diese Virtuosen in Prag hinterlassen ha- ben. Dabei fanden sich glücklicher- weise einige Werke von Frantisek Benda (1709 bis 1786), der mehrfach unter abenteuerlichen Umständen den Dienstherrn wechselte, am kur- sächsischen Hof musizierte, und schließlich als Geiger in der Hof- kapelle Friedrichs des Großen zu hohen Ehren kam. Benda war berühmt für sein adagio – für seine Melodien und für seine Ausdrucksstärke.
In Dresden wirkte auch Frantisek Jiránek ((1698 bis 1778). Er stand zunächst im Dienst des Grafen Wenzel Morzins, der den Musiker so schätzte, dass er ihn für zwei Jahre zur Ausbildung nach Venedig schickte. Nach dem Tode des Grafen wurde das Orchester aufgelöst; Jiránek musizierte dann als bestbezahltes Mitglied in der Privatkapelle des Grafen Brühl in Dresden. In Sachsen blieb er bis an sein Lebensende.
Josef Antonín Gurecký (1709 bis 1769) war, wie auch sein älterer Bruder Václav Matyás, bei dem Olmützer Bischof und Kardinal Wolfgang Hannibal von Schrattenbach beschäftigt. Er scheint sich einige Zeit in Dresden aufgehalten und um eine Anstellung bei Hofe bemüht zu haben. Als er damit keinen Erfolg hatte, kehrte er nach Mähren zurück, und trat erneut in die Dienste des Olmützer Bischofs; dieser hieß mittlerweile Jakob Ernst von Liechtenstein-Kastelkorn. 1743 wurde Gurecký Kapellmeister am Olmützer Dom. Von ihm stammt die technisch wohl ambitionierteste Violinsonate auf dieser CD. Sie erinnert mit ihren vier Sätzen an die traditionelle sonata da chiesa, ist aber im galanten Stil verfasst und verlangt vom Violinsolisten nicht nur Fingerfertigkeit. Lenka Torgersen, Barockvioline, Václav Luks, Cembalo und Libor Masek, Violoncello, stellen all diese Entdeckungen souverän vor.
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