Weihnachtsmusiken „made in Leip- zig“ hat die Deutsche Grammophon auf dieser CD versammelt – und wie man sieht, hat die Stadt an der Pleiße so einiges zu bieten. Da wären, natürlich, an erster Stelle Johann Sebastian Bach und der Thomaner- chor. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass seinerzeit auch die Leipziger Universität eine Ausbil- dungsstätte war, aus der viele berühmte Musiker hervorgegangen sind – so haben Johann David Heinichen und Georg Philipp Telemann in Leipzig studiert. Sie sind mit festlichen Orchesterstücken auf dieser CD vertreten.
1843, im Jahre des hundertsten Jubiläums des Gewandhausorchesters, wurde auf Initiative des damaligen Gewandhauskapellmeisters, Felix Mendelssohn Bartholdy, das Conservatorium für Musik in Leipzig gegründet. An dieser ältesten Musikhochschule Deutschlands lernten und wirkten viele bedeutende Musiker; diese CD erinnert ganz besonders an Max Reger (1873 bis 1916), der dort als Professor lehrte. Sie erinnert aber auch an Gustav Schreck (1849 bis 1918), Absolvent des Konservatoriums und Thomaskantor seit 1893, und an Erhard Mauersberger, Thomaner unter Schreck, ebenfalls Absolvent des Konservatoriums und Thomas- kantor von 1961 bis 1972. Zu hören sind auf der CD Vokalsätze von diesen Komponisten, gesungen vom Thomanerchor unter Georg Christoph Biller.
Die Chorsätze von Michael Praetorius (1571 bis 1621) und Hieronymus Praetorius (1560 bis 1629) sowie dem Zwickauer Kantor Cornelius Freundt (um 1535 bis 1591) haben nicht unmittelbar etwas mit der Stadt Leipzig zu tun; allerdings gehören sie zum Repertoire der Thomaner, und vom Publikum werden sie geliebt. Insofern haben sie zu Recht einen Platz auf dieser stimmungsvollen CD, die viele Facetten des Leipziger Musiklebens aufleuchten lässt.
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