Charles-Auguste de Bériot (1802 bis 1870) gilt als der Begründer der modernen franko-belgischen Geigenschule. Er selbst hat in Paris bei Giovanni Battista Viotti studiert, und bei Pierre Baillot. Im Anschluss an seine Ausbildung startete er eine überaus erfolgreich Virtuosen- karriere. Ab 1843 unterrichtete Bériot dann als Professor am Brüsseler Konservatorium, bis ihn schließlich 1852 ein Augenleiden zwang, sich in den Ruhestand zurückzuziehen. Sein berühmtester Schüler war Henri Vieuxtemps.
Wie seinerzeit üblich, hat Bériot auch komponiert, vorzugsweise natürlich Musik für sein Instrument. Naxos hat in den vergangenen Jahren begonnen, das Werk des Geigers schrittweise und mit verschiedenen Mitwirkenden auf CD vorzustellen. So erklingen hier die Violinkonzerte Nr. 4, 6 und 7 sowie die Scène de ballet op. 100, das wahrscheinlich bekannteste Stück Bériots, und das Air Varié Nr. 4 „(Montagnard“) op. 5.
Diese Musikstücke zeichnen sich dadurch aus, dass der Komponist – auch wenn er natürlich die perfekte Beherrschung der Technik voraussetzt – nicht vordergründig die Virtuosität herausstellt; es sind Werke mit Seele, keine Zirkusnummern. Die junge japanische Geigerin Ayana Tsuji präsentiert sie sensibel, voll Eleganz und mit schönem Ton. Unterstützt wird sie dabei vom Czech Chamber Philharmonic Orchestra Pardubice unter Leitung von Michael Halász.
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