Das Fauré Quartett ist für seine Experimentierfreudigkeit bekannt. In diesem Falle haben sich die Musiker durch Sergej Alexandrowitsch Kussewitzki inspirieren lassen: Der legendäre Dirigent und Komponist, Gründervater des ebenso legendären Tanglewood Music Festival, wollte einst Werke russischer Komponisten in den USA vorstellen. Und so ließ er durch Ottorino Respighi für das Boston Symphony Orchestra eine Bearbeitung von Sergej Rachmaninows Études-Tableaux anfertigen. Maurice Ravel beauftragte er mit einer Orchesterfassung des Klavierzyklus' Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgski.
In beiden Fällen war dies ein großer Wurf; die Bilder einer Ausstellung wurden in Ravels farbenreicher Orchesterversion bald populärer als das Original. Für das Fauré Quartett hat jetzt Pianist Dirk Mommertz – bei den Bildern gemeinsam mit Grigory Gruzman – Bearbeitungen beider Werke für Klavierquartett geschaffen.
Dabei ergänzen die Streicher den Klavierklang. Und musizieren können die Vier, sie spielen großartig, kühn, ausdrucksstark, und perfekt aufeinander abgestimmt. Manchmal bringt das verblüffende Effekte. So war Das Alte Schloss wohl nie grusliger. Aber insgesamt bleibt das Arrangement oftmals sehr nah am Original, und man fragt sich: Wozu dann das Ganze?
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