In diesem Falle lässt sich leider kein Cover hochladen, weil es keines gibt. Diese CD ist ein Konzertmitschnitt der Akademischen Orchester- vereinigung der Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 17.11.2009, aufgezeichnet im Volkshaus Jena. Ein Ausdruck mit einer Liste der Werke und Mitwirkenden musste ausreichen; die CD selbst sind von Hand mit Marker beschriftet.
Doch der rustikale Eindruck täuscht. Denn was Universitätsmusik- direktor Sebastian Krahnert hier mit seinen Musikern zaubert, das ist schon ganz erstaunlich. Das Programm beginnt mit dem Konzert für Violoncello und Orchester in a-Moll, op. 129 von Robert Schumann - ein romantischer Ohrwurm, der wohl jedem Klassikfreund bestens vertraut sein dürfte. Krahnert bemüht sich, das Werk leicht und durchhörbar zu gestalten. Das kommt auch dem Solisten Benjamin Jupé, nunmehr Solocellist beim Saarländischen Staatsorchester, offensichtlich entgegen, der Schumanns berühmtes Konzert mit hellem, singenden Ton spielt.
Dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt, wird gelegentlich, insbesondere bei Lagenwechseln des Solisten, deutlich. Auch bei der Suite für Violoncello solo in a-Moll von Gaspar Cassadó trifft der Cellist ab und an nicht ganz den Ton - was aber im Konzert durchaus passieren kann. Denn das Werk ist anspruchsvoll, und verlangt dem Interpreten einiges ab.
Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 6 in F-Dur, op. 68, "Pastorale", nimmt Krahnert mit Beschwingtheit und klanglicher Klarheit, ganz erstaunlich, und mit einer geradezu barocken Lust an der musikalischen Struktur. So erwachen in der Tat heitere Gefühle, wenn die Musiker der Akademischen Orchestervereinigung die Ankunft auf dem Lande nachvollziehen. Krahnert bringt Beethoven das Tanzen bei. Insbesondere die Holzbläser sind phantastisch; Oboe, Flöte, Klarinette und Fagott singen regelrecht um die Wette. Leider kommen die Blechbläser da nicht ganz mit; so verpatzt ein nervöses Horn ab und an eine Phrase, was insbesondere den Dialog mit den Holzbläsern beeinträchtigt. Aber auch das ist in der Konzertsituation halt unvermeidlich, zumal wenn die Musiker eigentlich studieren, oder im Hauptberuf an ihrer akademischen Laufbahn feilen, und nicht an Etüden. Die Register sind nicht immer ausgeglichen, wobei aber nicht nachzuvollziehen ist, ob das am Orchester liegt oder am etwas lieblosen Mitschnitt. Eines steht fest: Wenn sich ein Laienorchester an ein solches Programm wagt, dann ist das durchaus mutig zu nennen. Die Jenenser aber können sich in jeder Hinsicht hören lassen. Und vielleicht findet sich ja ein Label, was auch den Aufnahmen angemessenen technischen Schliff verleiht. Es würde sich lohnen.