Vivaldi schrieb mehr Konzerte für Fagott als beispielsweise für Flöte oder Oboe. Das ist einigermaßen erstaunlich, denn das Instrument erklang seinerzeit fast ausschließ- lich als Teil des Basso continuo; verwendete es ein Komponist bei einer Arie als obligates Instru- ment, dann war das schon fast ein Ereignis.
Musikwissenschaftler mögen rät- seln, wieso fast 40 Fagottkonzerte Vivaldis überliefert sind - wir dürfen uns über sieben davon freuen, denn Roberto Giaccaglia, Solofagottist am Teatro La fenice in Venedig, hat sie gemeinsam mit dem Ensemble Respighi für Tactus eingespielt. Und wie es aussieht, ist die Weiterführung dieser Aufnah- men geplant.
Das erscheint durchaus lohnenswert, denn Vivaldis Konzerte für Fagott, Streicher und Basso continuo sind hübsche kleine musika- lische Kabinettstücke. Auch wenn Vivaldi selber Geiger war, wusste er offensichtlich doch genau um die Grenzen und Möglichkeiten des Instrumentes, das damals noch etwas anders aussah als heute - und auch anders klang. Die Musik, die er dafür schuf, ist teilweise hochvirtuos. Die langsamen Sätze sind sanglich, und oft elegisch bis melancholisch eingefärbt.
Auch Giaccaglia und das Ensemble Respighi spielen sehr hörenswert, so dass man sich auf die Fortsetzung dieser Reihe freuen darf.