Samstag, 18. Juli 2009
Gods, Kings and Demons - René Pape (Deutsche Grammophon)
Götter, Geister und Könige sind seit mehr als 20 Jahren das Metier von René Pape. Jetzt hat die Deutsche Grammophon den Dresdener entdeckt. Gratulation! Drei große, leidgeprüfte Könige hat der Dresdner Bassist auf der Opernbühne oft gesungen, und diese Partien bilden auch den Kern seines Debüt-Albums: Verdis König Filippo, Wagners König Marke und Mussorgskys Boris Godunow. Wagners Wotan, Rubinsteins Demon, Dvoráks Wassermann und Offenbachs gespenstischer Dappertuto ergänzen diesen Reigen. Doch gekrönt wird das Album von Mephistopheles - gleich dreifach vertreten durch die Opern Gounods, Boitos und Berlioz'.
Papes Stimme ist wandlungsfähig; statt an schlichtem Schöngesang darf sich der Hörer dieser CD an Figuren erfreuen, wie sie plastischer kaum erscheinen könnten. Das dreckige Lachen des Teufels, der über die Unwissenheit der Menschen spottet, die abgrundtiefe Trauer des betrogenen Königs, die Mahnung des lebensklugen Wassermannes an die verliebte Seejungfrau, und schlussendlich der Tod des Usurpators - all diese Szenen erfüllt Pape singend mit Leben. Dabei wird er kongenial begleitet von der Staatskapelle Dresden unter Sebastian Weigle. Das traditionsreiche Orchester demonstriert auf dieser CD - wie auch allabendlich in der Dresdner Semperoper - dass seine Leidenschaft nicht nur dem Konzert, sondern auch und vor allem der Oper gehört. Wer erleben musste, wie anderenorts "im Graben" jenseits der Premiere oftmals Dienst nach Vorschrift geschoben wird, der weiß dieses Engagement besonders zu schätzen.
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