Händels Oper zeigt ihre Helden in heftiger emotionaler Verstrickung, befangen in Liebeshändeln, himmelhoch jauchzend, voll Zweifel und zu Tode betrübt. Das gibt Anlass zu grandiosen Arien und heftigen Szenen.
Und obwohl die allgemeine Verwirrung für viel Komik sorgt, zeigt der Komponist doch gelegentlich Xerxes auch als den Herrscher von Persien - ein gefährlicher Tyrann, der jederzeit seine Mitmenschen vom Leben zum Tode befördern kann.
Und obwohl die allgemeine Verwirrung für viel Komik sorgt, zeigt der Komponist doch gelegentlich Xerxes auch als den Herrscher von Persien - ein gefährlicher Tyrann, der jederzeit seine Mitmenschen vom Leben zum Tode befördern kann.
Die Deutsche Grammophon macht nun eine Aufzeichnung aus dem Jahre 1965 wieder zugänglich - es war die erste vollständige Einspielung des Werkes in italienischer Sprache. Als sie entstand, war man gerade dabei, Händels Opern wiederzuentdecken - unter Verzicht auf die rabiate Bearbeitungspraxis der Vergangenheit, aber ebenso noch meilenweit entfernt von den Debatten der Originalklang-Jünger.
Wie Brian Priestman, ein erfahrener Dirigent und Händel-Kenner, das Ensemble durch die Oper führt, hätte dem Pragmatiker Händel sicherlich gefallen - schon allein aufgrund des überaus versierten Continuo-Cembalisten Martin Isepp. Die Musiker des Orchesters des Österreichischen Rundfunks spielen auf modernen Instrumenten, aber in kleiner Besetzung. Unter den durchweg hochkarätigen Sängern war ebenfalls kein einziger ausgewiesener Barock-Spezialist. Dennoch überzeugt diese Einspielung, weil sich die Solisten zurücknehmen und auf die reduzierte Klangkulisse einstellen. Maureen Forrester (Serse), Maureen Lehane (Arsamene), Mildred Miller (Armastre), Lucia Popp (Romilda), Marilyn Tyler (Atalanta), Thomas Hemsley (Ariodante) und Owen Brannigan (Elviro) haben ihre Gesangskarrieren längst beendet. Umso erfreulicher ist dieses klingende Zeugnis aus ferner Zeit, das im übrigen auch durch exzellentes Remastering der alten Bänder beeindruckt.
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