Samuel Wesley (1766 bis 1836) war ein überaus geschätzter Organist. Er war der Sohn des anglikanischen Priesters Charles Wesley, bekannt als Hymnendichter, und der Neffe von John Wesley, beide gehören zu den Begründern der methodistischen Bewegung. Für die Familie dürfte es daher ein ziemlicher Schock gewesen sein, dass sich Samuel Wesley schon im Alter von 18 Jahren zur römisch-katholischen Kirche bekannte. Auch sein Lebenswandel dürfte nicht für Begeisterung gesorgt haben; so kreativ, wie er als Musiker war, so unkonventionell waren wohl seine persönlichen Verhältnisse. Seiner Beliebtheit aber scheint all dies keinen Abbruch getan zu haben.
Wesley hat ein ebenso umfangreiches wie umfassendes Werk hinterlassen. Eine Auswahl aus seinem Orgelwerk, das als absoluter Höhepunkt in der neueren englischen Orgelliteratur gilt, hat Jennifer Bate bei Somm einge- spielt. Die Organistin musiziert an der historischen Orgel der St. James‘s Church, Bermondsey, 1829 von James Bishop erbaut und 2002 von Goetze and Gwynn soweit wie möglich in den Originalzustand zurückversetzt. Die Aufnahme öffnet zugleich ein Fenster in eine Orgeltradition, die sich von der kontinentalen krass unterscheidet. Sehr spannend!
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