Eine Frauenstimme, ein Serpent, und dazu Becken- und Trommelklänge – „En El Amor“ ist eine ganz und gar ungewöhnliche CD. Nataša Mirković hat sie gemeinsam mit den bekannten Jazz-Musikern Michel Godard und Jarrod Cagwin eingespielt.
Die Sängerin, die aus Bosnien stammt, beschäftigt sich auf diesem Album mit sephardischen Volksliedern. Dieses musikalische Erbe, das sie in ihrer Kindheit auf dem Balkan kennengelernt hat, hat seine Wurzeln eigentlich auf der iberischen Halbinsel. Die Juden dort, die diese Lieder gesungen haben, haben sich nach ihrer Vertreibung im 15. Jahrhundert in Nordafrika sowie im Orient und auf dem Balkan niedergelassen. Wer sich also wundert und glaubt, spanische Texte zu hören, der irrt keineswegs.
Diese alten Melodien haben die Musiker in einen experimentellen Kontext gestellt. Zum neuen Klanggewand gehört neben den urtümlichen Tönen des Serpents und des Schlagwerkes auch der Raum, der hier tatsächlich wahrnehmbar ist: Entstanden ist diese Aufnahme in drei stillen, kalten Februarnächten in der alten Synagoge zu St. Pölten.
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