Montag, 7. Januar 2019

Iveta Apkalna - Light & Dark (Berlin Classics)

Mit dieser CD präsentiert Iveta Apkalna, Titularorganistin der Elbphilharmonie in Hamburg, ihr Instrument. Es wurde von Johannes Klais Orgelbau errichtet, und ist ohne Zweifel eine Orgel der Superlative. 
Acht Jahre haben die Bonner Orgelbauer daran gearbeitet. Als die Planung des Instrumentes begann, war der Konzertsaal noch eine Vision. Heute ist er ein Ereignis – und die Orgel befindet sich mittendrin. Das Instrument reicht über fünf Publikumsränge, und ist den Besuchern des Konzertsaales tatsächlich zum Greifen nah, weshalb die Prospektpfeifen durch eine Spezialbeschichtung geschützt sind. 
Die Orgel verfügt über 69 Register mit 4.765 Pfeifen, verteilt auf vier Manuale plus Fernwerk und Pedal. Und weil es eine Hamburger Orgel ist, gibt es zudem Schiffshorn und Glocke. Der Organist kann entweder über einen festen Spieltisch, mit mechanischer Traktur, oder vom mobilen Spieltisch aus musizieren. Gestiftet hat dieses Instrument der Unter- nehmer Peter Möhrle. 
„Light And Dark“ nannte Iveta Apkalna das Solo-Orgelprogramm, das als Welterstaufnahme aus dem Großen Saal der Elbphilharmonie bei Berlin Classics veröffentlicht wurde. Das Label würdigt dieses Ereignis mit einer schön gestalteten Deluxe-Edition, inklusive 48-seitigem Booklet und Poster der Orgel im hochwertigen Schuber. Wer freilich Bach, Buxtehude oder Widor erwartet hatte, der wird enttäuscht: Um die Klangmöglich- keiten der neuen Klais-Orgel zu demonstrieren, entschied sich die Organistin durchweg für Musik aus dem 20. Jahrhundert und der Gegen- wart. 
„Das Kernstück des Albums – das Stück Hell und Dunkel von Sofia Gubaidulina – ist programmatisch für die Grundstimmung dieses durch Gegensätze geprägten Repertoires“, erläutert Apkalna in ihrem Geleitwort im Beiheft: „Licht und Dunkelheit. Schwarz und Weiß. Kraft und Zärtlich- keit. Geistliches und Weltliches...“ Mit Aivars Kalējs und Lūcija Garūta sind zwei Komponisten aus der lettischen Heimat der Organistin vertreten. Werke von Leoš Janáček, György Ligeti, Dmitri Schostakowitsch und Thierry Escaich komplettieren das anspruchsvolle Programm. Es wird polarisieren – und auch wenn es sehr facettenreich und sehr reizvoll ist, wird es nicht jeder mögen. 

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