Ramón Ortega Quero, Solo-Oboist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, hat erneut Barockkonzerte eingespielt. Doch nur das Konzert für Oboe d'amore und Basso continuo A-Dur, TWV 51:A2 von Georg Philipp Telemann ist ursprünglich für "sein" Instru- ment entstanden. Ansonsten macht sich der Solist einen Brauch zunutze, der zur Barockzeit gang und gäbe war. So hat Bach seine Oboenkonzerte für Cembalo oder Violine bearbeitet. Das Original aber ist verloren - und wer diese Werke heute auf der Oboe spielen will, der muss sich erst die entsprechende Fassung schreiben. Für das Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo BWV 1056 existierte bereits eine derartige Rekonstruktion; für das Violinkonzert BWV 1041 hat Ortega Quero selbst eine erarbeitet und hier gemein- sam mit der Kammerakademie Potsdam in Ersteinspielung aufgenom- men. Die CD beginnt mit dem Konzert für Flöte, Streicher und Cemba- lo d-Moll Wq. 22 von Carl Philipp Emanuel Bach, ebenfalls angepasst an die Möglichkeiten der Oboe.
Der Ton von Ramón Ortega Quero ist in jüngster Zeit weicher gewor- den, runder, singender; nur in der Höhe gerät er zuweilen noch ein wenig spitz. Die Kammerakademie Potsdam sekundiert dem Solisten sachkundig und temperamentvoll.
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