Dienstag, 7. Februar 2012

Weimarer Bläserquintett (Genuin)

"Ein Konzerterlebnis", nennt sich diese CD im Untertitel - und sie hält, was sie damit verspricht. Als ginge es darum, jeden Zweifel auszuräumen, stellen  Tomo Andreas Jäckle, Flöte, Frederike Timmermann, Oboe, Sebastian Lambertz, Klarinette, Stephan Schottstädt, Horn und Jacob Karwath, Fagott, gleich im ersten Stück ihre handwerkliche Brillanz unter Beweis. Die fünf Musiker präsentieren die Ouvertüre zu Mozarts Oper Die Zauberflöte in einer Bearbeitung von Joachim Linckelmann, dass es ein Vergnügen ist, ihnen dabei zuzuhören. Hier wird nicht nur überaus gekonnt, sondern obendrein auch noch mit Humor und mit viel Sinn für Klangfarben musiziert. 
Es folgt das Bläserquintett von Pavel Haas (1899 bis 1944) aus dem Jahre 1929, ein von Melancholie überschattetes Werk, das den mährischen Komponisten seinerzeit europaweit bekannt machte. Doch sein Ruhm hat den Schüler von Leos Janácek nicht gerettet; er galt als "Halbjude" und wurde in Auschwitz umgebracht. 
Franz Danzi (1763 bis 1826) schuf neun Bläserquintette für die Musi- ker um Antonín Reicha, den Begründer des Genres. Für diese CD hat das Weimarer Ensemble eines davon ausgewählt, das sich als elegante Unterhaltungsmusik erweist. Im Kontrast dazu steht das Bläserquin- tett von Elliot Carter, Jahrgang 1908, das dieser 1948 komponiert hat. Es zeigt die fünf Instrumente als mehr oder minder kapriziöse, manchmal auch geschwätzige Individualisten, die es dennoch letzten Endes schaffen, gemeinsam Kammermusik zu machen. Die CD endet romantisch mit einem Werk des berühmten Flötisten Paul Taffanel (1844 bis 1908).  

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