Für diese CD hat Gunar Letzbor Werke aus einer der bedeutendsten Quellen österreichischer Barock- musik ausgewählt: Die Handschrift XIV 726 des Wiener Minoriten- konvents enthält sowohl Musik berühmter Komponisten, als auch interessante Stücke von Kompo- nisten, über die man kaum mehr weiß als ihren Namen – und etliche anonym überlieferte Werke.
Wer sie geschaffen hat, das ist heute wohl nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. Die Einspielung macht allerdings deutlich, dass der Name des jeweiligen Komponisten nicht deshalb unbekannt geblieben ist, weil es seiner Musik an Qualität mangelt. Die Sonaten, die Letzbor vorstellt, sind durchaus erstaunlich brillant. Die Geiger, die seinerzeit in die Fußstapfen Schmelzers oder Bibers traten, nutzen die hohen Lagen. Sie verblüfften ihr Publikum mit unerwarteten Bogenstrichen, mit mehrstimmigem Spiel und mit rasanten Tempi.
Ob das Musicalisch Urwerck, Das Posthorn oder aber die Sonaten – musikalisch interessant sind die sorgsam ausgesuchten Stücke alle; sie geben zudem Zeugnis vom hohen Stand der damaligen Violinschule nördlich der Alpen. Letzbor hat hörbar Vergnügen an den geigentech- nischen Kabinettstückchen. Begleitet wird er durch das Ensemble Ars Antiqua Austria. Eine rundum gelungene CD, die man immer wieder anhören möchte.
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