Ludwig Güttler engagiert sich seit vielen Jahren für das musikalische Erbe der sächsischen Hofkapelle. Und weil viele Musiker aus Böhmen in Dresden wirkten, liegt auch der Blick über die Landesgrenze nahe. In den Archiven, beispielsweise in Kremsier, fand Güttler so manche grandiose Komposition, die er dann in seine Programme aufgenommen hat. Im Jahre 2012 lud der Trompeter erstmals zu dem Konzert „Böhmische Weihnachten“ in die Dresdner Frauenkirche ein, deren Wieder- aufbau übrigens ebenfalls zu einem nicht geringen Anteil dem Drängen und dem beharrlichen Einsatz Güttlers zu verdanken ist.
Von diesem Konzert stammt nicht nur die Idee, sondern auch ein Teil der Aufnahmen für dieses Album. Es erklingen Werke von Pavel Josef Vejva- novský, Romanus Weichlein, Gottfried Finger, Johann Georg Neruda, nach 1772 Konzertmeister der Dresdner Hofkapelle, August Kerzinger, Johann Heinrich Schmelzer oder Heinrich Ignaz Franz Biber. Ein Teil der Einspielungen stammt aus älteren Jahren, einige werden hier zum ersten Male veröffentlicht. Sehr hübsch ist beispielsweise Schmelzers Hirten- kantate Venite ocius, transeamus usque in Bethlehem. Eine Vielzahl prachtvoller Sonaten und auch ein Concerto bringen dem Weihnachtsfest den Glanz der Trompetenklänge. Güttler-Fans dürfen sich freuen. Die CD endet mit dem Kyrie und dem Gloria aus Bibers monumentaler Missa Alleluja. Diese mehrchörige Komposition, entstanden einst für den Salzburger Dom, setzt einen beeindruckenden, üppigen Schlusspunkt.
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