„Alte Formen erscheinen mir (..) wie klassische Schönheitsideale, nicht mehr erreichbar, aber doch in großer Ferne sichtbar, Erinnerung belebend wie Träume, aber der Weg zu ihnen ist von größtem Dunkel des Zeitalters erfüllt, der Weg zu ihnen ist das schwerste und das unmöglichste. Mir erscheint es als die einzige Narretei, für die es sich lohnt zu leben“, zitiert das Beiheft zu dieser CD den Komponisten Hans Werner Henze (1926 bis 2012).
Maria Fedotova, Solo-Flötistin des Orchesters am renommierten St. Petersburger Mariinskij-Theater , hat sich auf diesen Weg begeben – und die Zwölf Fantasien für Querflöte ohne Bass von Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) eingespielt. Sie musiziert auf einer modernen Böhmflöte, mit dem entsprechenden Klang. Ihre Interpretation ist zudem relativ modern; auf die üppige Auszierung von Wiederholungen verzichtet die Solistin. Fedotova legt statt dessen besonderen Wert darauf, Melodien zu gestalten sowie latente Polyphonie sauber herauszuarbeiten und hörbar zu machen.
Das Ergebnis erinnert ein wenig an eine Marmorstatue - schön, aber auch glatt und kalt. Dem galanten Telemann wird dies nicht völlig gerecht. Freunde barocker Musik wird diese so perfekt wirkende Aufnahme daher leider nicht rundum glücklich machen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen