Sonntag, 6. August 2017

Clementi: Monferrinas (Naxos)

Muzio Clementi (1752 bis 1832) gehörte zu den berühmtesten Klaviervirtuosen seiner Zeit. Dennoch sind die meisten seiner Werke, mit Ausnahme vielleicht des legendären Gradus ad Parnassum, heute in Vergessenheit geraten. 
Naxos engagiert sich seit vielen Jahren, um an diesem unbefriedigenden Zustand etwas zu ändern. Mittlerweile gibt es bei keinem anderen Label mehr Clementi-Einspielungen. 
Und nun hat Naxos dieser langen Liste eine weitere Aufnahme hinzugefügt: Dominic Cheli präsentiert seine höchstpersönliche Clementi-Auswahl. Der junge Pianist hat sich dabei überwiegend auf Werke ohne Opus-Nummer konzentriert. Nicht alles davon ist von gleichem Niveau; es ist beeindruckende Musik darunter, aber es gibt auch Stücke, die vergleichsweise uninspiriert und ungeschickt wirken. 
Ganz besonders in der Behandlung der linken Hand sind zwischen den frühen Werken und jenen der späten Jahre erhebliche Entwicklungen wahrzunehmen. Insofern sind manche Fragmente oder frühe Werke wohl eher von musikhistorischem Interesse. Ausgesprochen originell aber sind die Monferrinas – ursprünglich ein italienischer Volkstanz aus dem Piemont; im 18. Jahrhundert war dieser Tanz aber auch in England aus- gesprochen populär, unter dem Namen Monfreda oder gar Manfredina. Cheli spielt neben den Zwölf Monferrinas op. 49, im Druck erschienen 1821, auch noch sechs weitere dieser Tänze, die zu Clementis Lebzeiten unveröffentlicht geblieben sind. 

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