„Zu viel Beethoven gibt es nicht!“, meint Herbert Schuch. Zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 legt der Pianist deshalb allen Musikfreunden ein Album auf den Gabentisch, das drei Klaviersonaten des Komponisten in den Mittelpunkt stellt. Schuch hat dafür die Pathétique op. 13 sowie die Sonaten op 31 Nr. 1 und 2 – letztere bekannt unter „Der Sturm“ – ausgewählt. Diese kombiniert er mit Miniaturen, die mit Beethovens Musik korrespondieren.
So erklingen nach der Klaviersonate op. 13 – für Schuch „ganz große italienische Oper mit schwerer Einleitung, großem Drama, Streitgespräch zweier Personen beim Seitenthema, dem Mittelsatz als Belcanto-Arie und dem Finale als Abschiedsszene“ – die Pathétique Variations von Mike Garson, dem langjährigen Keyboarder David Bowies. Sie erscheinen wie eine improvisierte Reflektion des großen Vorbildes aus heutiger Perspektive – oder vielleicht sollte man besser sagen „Perspektiven“? Denn der Stilpluralismus unserer zeitgenössischen Musik erzeugt viele Facetten, die höchst unterschiedliche Klangbilder auslösen.
Coup de dés en échos von Henri Pousseur hat Schuch Beethovens Klaviersonate Nr. 16 vorangestellt. Damit setzt er einen Kontrast, denn dieses Stück ist ein modernes, von Pousseur John Cage gewidmet. Die Sturm-Sonate wiederum beantwortet Schuch mit Leander Ruprechts Sonata d-Moll (2nd Version); er macht darin aus Musik wieder Geräusch. Das ist in diesem Fall sogar witzig.
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