2020, auf dem Höhepunkt der Pandemie, saßen weltweit Künstler ebenso wie ihr Publikum zu Hause. Konzerte wurden abgesagt oder verschoben. Der lang andauernde Lockdown sorgte für eine Zwangspause, die etliche Musiker kreativ nutzten. Viele von ihnen erschlossen sich nicht nur neues Repertoire; sie suchten zudem nach einem alternativen Zugang zum Publikum. So gab auch der Pianist Kotaro Fukuma Online-Konzerte.
Der Japaner, der zeitweise in Berlin lebt, fragte außerdem über Social Media seine Follower, welche Klaviermusik sie am liebsten hören. Die Antwort war: Werke von Johann Sebastian Bach. So entstand dieses Album, denn Bach gehört ohnehin zu den Lieblingskomponisten von Kotaro Fukuma. Der Musiker beschränkt sich dabei allerdings nicht auf die Klavierstücke; sein besonderes Interesse gilt den Klaviertranskriptionen.
Sein Programm ist eine Zusammenstellung von historischen Bearbeitungen. Unter den Arrangeuren sind etliche berühmte Klaviervirtuosen, von Franz Liszt über Ferruccio Busoni bis hin zu Johannes Brahms und Wilhelm Kempf. Fukuma selbst hat eine Transkription der Erbarme Dich-Arie aus der Matthäus-Passion BWV 244 geschrieben, die sich in dieser illustren Reihe nicht verstecken muss.
Am Bechstein überzeugt Kotaro Fukuma durch eine exquisite Technik und seinen ebenso einfühlsamen wie brillanten Vortrag. Bei seinem Spiel sind ihm aber nicht nur Klangfarben und Ausdruck wichtig, sondern auch die ganz besonderen spirituellen Qualitäten dieser Musik.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen