Sonntag, 9. Januar 2022

À sa guitare (Erato)


 Einen Weg vom Barock bis in die Gegenwart beschreiten Countertenor Philippe Jaroussky und Gitarrist Thibaut Garcia mit ihrem ersten gemeinsamen Album. Der Sänger und der Instrumentalist überschreiten nicht nur Epochen- und Landes-, sondern auch Genregrenzen. Dabei haben sie sich gegenseitig vorangetrieben und inspiriert. 

So hat jeder von ihnen Zugang zu Musik gefunden, an die er ohne den anderen wohl nicht herangegangen wäre: „Chacun a influencé l’autre“, berichtet beispielsweise Garcia im Beiheft, „si j’ai amené Philippe vers le répertoire de John Dowland que j’aime tant, je ne croyais pas d’emblée au Nocturne de Fauré. Il a instisté jusqu’à ce que je m’aperçoive que ça fonctionnait. À l’inverse, c’est moi qui l’ai convaincu d’enregistrer une pièce plus moderne et populaire qui m’est très chère: L’Alfonsina… Et je m’en réjouis!“ 

Das Album spannt daher einen Bogen von Rossini bis zu Barbara, von Mozart bis Britten, und von Poulencs Sarabande bis zu Rodriguez‘ La cumparsita. Absoluter Höhepunkt aber ist Schuberts Erlkönig – wohlüberlegt gestaltet von Philippe Jaroussky, und atemberaubend begleitet durch Thibaut Garcia. Hier zeigt sich ganz besonders, dass die beiden Musiker phantastisch miteinander arbeiten können. Grandios! 

Jaroussky findet für jedes einzelne Lied individuell einen passenden stimmlichen Ausdruck, und sein Umgang mit dem Text ist immer wieder faszinierend. Gitarrist Garcia aber ist ebenfalls ein Meister seines Faches. Gemeinsam haben die beiden mit hohem Aufwand und viel Herz ein Album eingespielt, das vom ersten bis zum letzten Ton begeistert. Unbedingt anhören, diese CD ist wirklich ein Erlebnis. 


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