Ist das noch Flamenco, oder ist das teilweise schon Kammermusik? Wer Lust hat, der mag über diese Frage nachsinnen. Mit dieser CD erweist das Eos Gitarrenquartett Paco de Lucía seine Referenz – und ich habe jede Sekunde genossen. „Ahí se siente a Paco, su presencia y también su ausencia“, schreibt Experte José Manuel Gamboa im Beiheft. Seinem Urteil kann man sich nur anschließen.
Man glaubt es kaum, aber drei der beteiligten Gitarristen haben ihre Kunst nicht etwa in Spanien, sondern in der schönen Schweiz erlernt. Trotzdem musizieren Julio Azcano, Marcel Ege, David Sautter und Michael Winkler, als wären sie mit diesem Repertoire aufgewachsen. Einige Kompositionen auf dieser Silberscheibe wurden von Leo Brouwer, John McLaughlin und José Antonio Rodríguez eigens für die vier Musiker geschrieben. Fast alle Werke sind in Weltersteinspielung zu hören.
David Sautter und Marcel Ege sind zudem mit eigenen Stücken auf dem Album vertreten. Doch spätestens wenn die berühmte Flamenco-Sängerin Carmen Linares ihren Part anstimmt, dann spürt man, dass diese Kunst auch jenseits der spanischen Grenzen mittlerweile die Saiten und die Herzen erobert hat.
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