Obwohl Felix Mendelssohn Bartholdy nur 38 Jahre alt wurde, hat er ein sehr beachtliches Werk hinterlassen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er bereits im Kindes- alter begann, Musik zu komponie- ren. Einige dieser frühen Werke sind überliefert.
Wer die ersten Klavierquartette hört, der mag kaum glauben, dass dies Werke eines Teenagers sind. Diese CD beginnt mit dem Klavierquartett op. 3 in h-Moll, entstanden im Winter 1824/25 - da war Mendelssohn gerade einmal 15 Jahre alt. Uraufgeführt wurde es in Paris, wo der Junior vom stolzen Vater der dortigen Musikwelt präsentiert wurde. Auf der Rückreise besuchte die Familie Goethe, dem das Opus gewidmet ist - und natürlich erklang es am Frauenplan: "Felix produzierte sein neuestes Quartett zum Erstaunen von jeder- mann", schrieb der Dichter an seinen Freund Zelter, der auch der Lehrer des Jünglings war; "diese persönliche hör- und vernehmbare Dedikation hat mir sehr wohlgetan."
Das Münchner Klaviertrio hat, verstärkt durch Musikerfreunde, im vergangenen Jahr bei den Münchner Opernfestspielen das Klavier- quartett sowie das Klaviersextett op. 110, das noch vor dem Quartett entstanden ist, gespielt. Es ist ein ganz erstaunliches Werk, das von den Streichern dominiert wird. Bei Genuin erschien der Live-Mit- schnitt von diesem Konzert in der Allerheiligen Hofkirche.
Donald Sulzen, Klavier, Michael Arlt, Violine und Gerhard Zank, Violoncello werden unterstützt durch Tilo Widenmeyer und Ruth Elena Schindel, Viola, sowie Alexander Rilling, Kontrabass. Sie musizieren wie aus einem Guss, perfekt aufeinander abgestimmt; jeder Instrumentalist hat seine Soli, tritt aber dann wieder ins Accompagnato zurück. Vielleicht hätte das ganze musikalische Gewebe insgesamt ein bisschen luftiger sein dürfen - aber sonst bleiben hier kaum Wünsche offen.
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