„Deine Fantasiestücke für Piano und Clarinette (op. 73) gefallen mir ungemein“, so schrieb Fer- dinand David, der Konzertmeister des Leipziger Gewandhaus- orchesters, 1850 an seinen Freund Robert Schumann, „warum machst Du nichts für Geige und Clavier? Es fehlt so sehr an was gescheidtem Neuen, und ich wüßte niemanden, der es besser könnte als Du.“
Knapp zwei Jahre später war Schumanns erste Violinsonate vollendet, wenige Wochen darauf die zweite. Es folgte dann noch eine dritte, die Schumann aus der legendären F.A.E.-Sonate entwickelte. Auch die Fantasiestücke existieren in einer Fassung für Klavier und Violine, ebenso wie die Drei Romanzen für Oboe und Klavier – Georg Hamann, Violine/Viola, und die junge Pianistin Beata Beck haben auf einer Doppel-CD bei Ars Produktion Schumacher sämtliche Werke der Schumanns für Violine und Klavier zusammengetragen, nebst den Märchenbildern für Klavier und Viola.
„Es ist ein Schumann nach dem anderen gekommen“, berichtet Beata Beck über dieses Projekt. „Nach den ,Märchenbildern' haben wir die 1. Sonate in a-Moll gespielt. Anschließend noch die ,Fantasiestücke' und dann kam das Schumann-Jahr 2010.“ Mit einem Schumann-Abend der beiden Musiker, in dessen Gefolge dann diese Aufnahmen entstanden sind.
Ergänzt haben sie das Programm durch das einzige Werk für Violine und Klavier, das von Clara Schumann überliefert ist – die Drei Ro- manzen op. 22. Es ist unüberhörbar, dass sie von einer Klaviervir- tuosin geschrieben worden sind; auch wenn die Komponistin anson- sten offenbar bemüht war, sich stilistisch ihrem Ehemann anzu- nähern. Hamann und Beck musizieren gekonnt, aus der romantischen Tradition heraus, die sie aber aus moderner Perspektive befragen. Im Musizieren finden der Hochschullehrer und seine Studentin zu einer faszinierenden Harmonie zusammen. Beeindruckend!
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