Johannes Schenck (um 1660 bis nach 1709) kam wohl in Amster- dam als Sohn eines Weinhändlers zur Welt. Über seinen Lebensweg ist wenig bekannt. 1686 schuf er die erste Oper auf der Grundlage eines Librettos in niederländischer Sprache. Das Libretto sowie einige Arien aus der Opera op de Zink- spreuk „Zonder Spys en Wyn, Kan geen Liefde zyn“ sind überliefert. 1696 findet sich Schenck erstmals als Kammermusikus vermerkt einer Liste von Musikern, die in Düsseldorf angestellt waren, am Hof des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz.
So kamen wahrscheinlich auch seine zwölf Sonaten für zwei Bass- gamben zu ihrem Namen: Le Nymphe di Rheno, im Druck erschienen 1702, sind seinem Dienstherrn gewidmet. Jan Wellem war nicht nur ein großer Freund der Künste und ihr ganz entschiedener Förderer, er spielte auch selbst Gambe – wie gut, das verraten uns Schencks Werke. Denn man darf wohl davon ausgehen, dass diese virtuosen Duette für den Pfalzgrafen geschrieben worden sind.
Wieland Kuijken und Francois Joubert-Caillet haben sechs davon ausgewählt und bei Ricercar eingespielt. Die beiden Gambisten musizieren klangschön und inspiriert. Wer allerdings plätschernde Wellen und graziöse Mädels erwartet, der hat sich durch den Titel in die Irre führen lassen. Die Sonaten ignorieren den Grenzfluss Rhein auch insofern, als Schenck Formen aus der französischen, italienischen und deutschen Musik aufgreift und fröhlich verwendet, was gefällt. Seine Werke sind ziemlich eigenwillig – und noch immer faszinierend.
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