Musik für Gambenconsort? Da führt kein Weg an dem britischen Ensem- ble Phantasm vorbei. Das Quintett, gegründet und geleitet von Laurence Dreyfus, hat mittlerweile etliche Einspielungen vorgelegt. Dafür wird die Besetzung bei Bedarf erweitert. So hat Phantasm 2009, unter Mitwir- kung von Wendy Gillespie, die Consort-Musik von John Ward (1571 bis 1639) für fünf und sechs Gamben eingespielt. Diese spektakuläre Aufnahme ist erst kürzlich bei Linn Records wiederveröffentlicht worden.
Im vergangenen Jahr publizierte das Ensemble The Royal Consort von William Lawes (1602 bis 1645). Er war der Sohn eines Kantors, und stand im Dienst König Charles I. Sein Royal Consort ist auf dieser Doppel-CD in der Version für Gamben und Theorbe erstmals vollständig zu hören. Einige der Setts verlangen im Continuo „to the Organ“. Den Orgelpart übernahm Daniel Hyde, die Theorbe spielt Elizabeth Kenny, und die sechste Gambe ergänzt, wo erforderlich, Emily Ashton. Zur Qualität dieser Aufnahme fällt mir nur ein Wort ein: Hin- reißend!
Ähnlich gelungen ist auch das jüngste Album des Ensembles, Lachrimae or Seven Tears, das sich dem Ausdruck der Melancholie in der Musik John Dowlands widmet. Diese Klagegesänge sind unbeschreiblich; schöner kann man wohl nicht trauern – und Phantasm musiziert gemeinsam mit Elizabeth Kenny, Theorbe, in einer solchen Ausdrucksstärke und Homo- genität, dass man nur staunen kann. Unbedingt anhören!
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