Die Ballade gilt in erster Linie als eine Gattung des romantischen Zeitalters. So sind auch auf dieser CD etliche populäre Kompositionen aus jenen Jahren zu hören, wie Die beiden Grenadiere von Robert Schumann, Der König von Thule oder Erlkönig von Franz Schubert. Der Balladenspezialist Carl Loewe ist mit Prinz Eugen, Odins Meeresritt und Die Uhr vertreten. Robert Holzer, Bass, und sein Klavierpartner Thomas Kerbl haben für ihr Programm aber auch weniger bekannte Vertonungen ausgewählt, wie Prometheus, Grenzen der Menschheit oder Kreuzzug von Schubert oder Verrat von Johannes Brahms. Dazu kommen Raritäen wie Der König von Thule von Heinrich Marschner, Der Feuerreiter von Hugo Wolf und Die Ballade vom Bettelvogt von Wilhelm Weismann.
Doch wie einen Rahmen platzieren Holzer und Kerbl noch zwei wesentlich ältere Stücke an Anfang und Ende ihrer CD. Hier erklingt auch die Drehleier, die Eberhard Kummer versiert spielt. Damit verweisen die Musiker auf den Ursprung der Ballade, die ja sehr viel älter ist – man darf getrost davon ausgehen, dass schon in grauer Vorzeit wandernde Sänger ihre Verse zu Strophen zusammengefasst und sie so vorgetragen haben. Man darf sich das als eine Art singende Zeitung vorstellen; spektakuläre Geschichten haben die Leute ganz sicher zu allen Zeiten gern angehört. Robert Holzer und Thomas Kerbl erzählen diese souverän; der Sänger singt nicht nur gut, sondern er spricht auch hervorragend, was heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
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