Wie hätte es geklungen, wenn Paganini ein Konzert nicht für die Geige, sondern für Bläser geschrie- ben hätte? Wer die Antwort auf diese Frage erfahren möchte, der sollte sich diese CD anhören. Denn dafür hat Dirigent Claus Efland gemeinsam mit dem Hornisten des dänischen Bläserquintetts Carion gezielt nach Konzerten des 18. und 19. Jahrhunderts gesucht, die bislang wenig gespielt wurden. Die Musiker wurden fündig – und legten kürzlich Aufnahmen von vier Bläserkonzerten mit ungewöhnlichen Instrumentenkombina- tionen vor; drei davon sind sogar Ersteinspielungen.
Hornist David M.A.P. Palmquist, Klarinettist Egils Schefers und Fagot- tist Niels Anders Vedsten Larsen präsentieren die Entdeckungen gemeinsam mit der Sinfonietta Riga unter der Leitung von Claus Efland. Es handelt sich dabei um Kompositionen von Franz Danzi (1763 bis 1826) Agostino Belloli (1778 bis 1839), Ignaz Lachner (1807 bis 1895) – ein Bruder des legendären Franz Lachner – und Louis Emmanuel Jadin (1768 bis 1853). Diese Werke sind aus dem Konzertsaal verschwunden; sie sind aber gerade aufgrund der kühnen Experimente in Sachen Besetzung durchaus interessant. Lachners Concertino beispielsweise ist für Horn und Fagott geschrieben, Belloli kombinierte Horn und Klarinette. Es sind jedoch, wie Efland selbst einräumt, „keine ,großen' Stücke. Sie alle haben“, schreibt der Kapellmeister, „und das ist nicht abwertend gemeint, keinen tieferen Sinn. Es sind echte ,Show-Pieces' – Bravourstücke für die jeweiligen Solisten, bei denen das Orchester eine untergeordnete Rolle spielt.“
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen