Aufnahmen der sechs Sonaten für Violine und Cembalo BWV 1014-19 gibt es in großer Zahl. Dieses Album aber ist etwas ganz Besonderes – und das liegt daran, mit welcher Tief- gründigkeit und Ernsthaftigkeit die Geigerin Michelle Makarski gemein- sam mit dem Pianisten Keith Jarrett diese Werke erkundet hat. Die beiden befreundeten Musiker haben sich offenbar sehr viel Zeit genommen, und die Sonaten wieder und wieder gemeinsam gespielt.
Daraus ist dann schließlich die vorliegende Aufnahme entstanden. Es ist Jarretts erste Klassik-Einspielung seit seinem Doppelalbum mit Mozarts Klavierkonzerten 1996, und erst das zweite Mal, dass er für eine Aufnahme Bach auf dem Klavier und nicht am Cembalo spielte. Seine Entscheidung für den Konzertflügel wird man aber alsbald nachvollziehen, denn hier ist nichts zufällig, beiläufig, beliebig. Jede Phrase wird sorgsam zelebriert, jede Nuance wird mit Sorgfalt ausgestaltet; die beiden Instru- mente erklingen wie miteinander verwoben. Die Transparenz, die Keith Jarrett dabei mit seinem äußerst differenzierten Anschlag erreicht, ist faszinierend. Diese Aufnahme, obwohl überhaupt nicht historisch korrekt, ist konkurrenzlos gut und vom ersten bis zum letzten Ton gelungen. Makarski und Jarrett musizieren wie in einer anderen Dimension. Bravi!
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