Noch einmal Musik aus Dresden: Dort wurde 1729 das Fest des Heiligen Franz Xaver mit besonderer Inbrunst begangen. Denn im Vorjahr war der älteste Sohn von Maria Josepha von Habsburg, Gattin des sächsischen Kronprinzen Friedrich August II., an den Pocken gestorben. Ein weiterer Sohn, Christian Friedrich, saß im Rollstuhl und sollte eigentlich den geistlichen Stand erwählen. Dass er dereinst zwar kurz, aber doch recht erfolgreich regieren sollte, das konnte Maria Josepha nicht ahnen. Ihr persönlicher Schutz- patron sollte dem jungen Paar daher nicht zuletzt dabei behilflich sein, einen männlichen Erben in die Welt zu setzen.
Entsprechend glanzvoll gestaltete Jan Dismas Zelenka (1679 bis 1745) die Musik für die Feier der Oktav des Heiligen: Die Missa Divi Xaverii ZWV 12 ist für eine der größten Besetzungen geschrieben, die Zelenka jemals verwendet hat: Solisten und Chor, jeweils vierstimmig, Pauken und vier Trompeten, zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Hörner, Fagott, Streicher sowie Basso continuo.
Man wundert sich, dass dieses beeindruckende Werk bislang noch nie- mand eingespielt hat. Zelenkas Musik ist grandios, und Vaclav Luks präsentiert mit einem exzellenten Solistenensemble sowie seinem Colle- gium Vocale 1704 bzw. Collegium 1704 die Messe nun in einer ebenfalls großartigen Aufnahme bei Accent. Man höre nur die Blechbläser – phantastisch! Zu hören ist zudem eine Litanei Zelenkas für den Gedenk- tag des Heiligen.
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