Montag, 17. Juli 2017

Concerti Bizarri (Linn)

„The idea for this Concerti Bizarri programme has been floating around in my head for a few years now, from when I put together a programme of mixed instrumental concertos combined with a suite by Georg Philipp Telemann called La Bizarre“, schreibt Monika Huggett, die Konzertmeisterin des Irish Baroque Orchestra. „The IBO is crammed full of wonderful musicians and they can fully inhabit the role of soloist in every way: technically, musically and charismatically.“ 
Und so ist letztendlich diese CD entstanden. Sie gibt Zeugnis von einer Zeit, da Musik zumeist für konkrete Anlässe und vorhandene Besetzungen geschrieben wurde. Das Konzert für zwei Violoncelli RV 531 beispielsweise schrieb Antonio Vivaldi für Musikerinnen, die am Ospedale della Pietá in Venedig ausgebildet wurden. Johann David Heinichen komponierte sein Oboenkonzert in g-Moll S. 237 für die Dresdner Hofkapelle. Johann Friedrich Fasch war Hofkapellmeister in Zerbst, Christoph Graupner in Darmstadt. 
In beiden Ensembles musizierten damals exzellente Instrumentalisten – warum also ein Violinkonzert schreiben, wenn man seine Konzerte mit Flöte und Oboe oder aber mit zwei Oboen da caccia, zwei Bratschen, zwei Fagotten und Basso continuo wesentlich interessanter und abwechslungs- reicher besetzen kann? Graupner beispielsweise schuf ein Konzert für Flöte d'amore, Oboe d'amore und Viola d'amore – ein schönes Beispiel für das Spiel mit Klangfarben; die Komponisten der Barockzeit waren da ausgesprochen experimentierfreudig. Dass sie auch Virtuosität durchaus schätzten, beweist Graupners Fagottkonzert GWV 301, ein Werk, das enorm hohe Ansprüche an den Solisten stellt. Komplettiert wird die Einspielung durch Telemanns Konzert für zwei Violinen und Fagott TWV 53: D4. 
Bizarr ist an dieser CD allerdings nur das Coverbild. Wer Vergnügen hat
an einem farbenreichen, spannenden Programm abseits der allzu ausge- tretenen Pfade, dem sei diese CD wärmstens empfohlen. Denn das Irish Baroque Orchestra musiziert auch sehr hörenswert – mit Neugier und mit einer gehörigen Portion Temperament. 

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