Dass der Klang eines Cembalos mitnichten monoton und reizlos ist, beweist diese Aufnahme. Ton Koopman hat im Jahre 1986 etliche Sonaten von Domenico Scarlatti derart aufregend interpretiert, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Den Vergleich mit den meisten jüngeren Aufnahmen, bei denen üblicherweise das Klavier verwendet wurde, muss diese CD ebenfalls nicht scheuen.
Kein Wunder also, dass dieses Album bei diesem Repertoire noch immer eine Referenzposition hält. Koop- mans Einspielung hat seinerzeit zur Wiederentdeckung des Komponisten wesentlich mit angeregt. Domenico Scarlatti (1685 bis 1757), ein Sohn von Alessandro Scarlatti, wurde 1719 Kapellmeister und Musiklehrer am Hofe des portugiesischen Königs. Als Prinzessin Maria Bárbara, eine ausgesprochen versierte Cembalistin, zehn Jahre später den spanischen Thronfolger heiratete, folgte er ihr und verblieb den Rest seiner Jahre in ihren privaten Diensten.
So komponierte er weit über 500 zumeist virtuose Cembalo-Sonaten, die sich um Konventionen herzlich wenig scherten. Im Gegenteil, Scarlatti hat sehr viel ausprobiert und experimentiert – wobei Koopman die verwegensten Stücke des Komponisten gar nicht berücksichtigt hat. Doch auch nach so vielen Jahren hört man die alte Aufnahme, die nunmehr bei Capriccio in der Reihe Encore wieder zugänglich ist, noch mit Genuss und Gewinn.
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