Johann Joachim Quantz (1697 bis 1773) war der Flötenlehrer Friedrichs des Großen. Der Monarch hatte den Musiker, den er schon seit 1728 kannte und sehr schätzte, nach seiner Thronbesteigung 1740 umgehend engagiert. Ein Jahresgehalt von sagenhaften 2000 Talern konnte selbst August III., der Sohn Augusts des Starken, wie dieser polnischer König und ein großer Kunstmäzen, nicht bieten, so dass Quantz aus kursächsischen in preußische Dienste wechselte.
Er gab seinem König Flötenunter- richt, fertigte Instrumente für ihn an und er war auch für die königliche Kammermusik zuständig. So komponierte Quantz mehr als 200 Flöten- konzerte, die nur Friedrich der Große spielen durfte. Auf dieser CD stellt der amerikanische Flötist Eric Lamb vier dieser Werke vor.
Die ausgewählten Stücke geben einen guten Überblick über das Schaffen des Musikers für den König. Obwohl Quantz sich formal stets an dem gleichen Schema orientierte, wie es auch Vivaldi genutzt hatte, sind seine Konzerte erstaunlich abwechslungsreich und höchst raffiniert individuell gestaltet. Virtuose Ecksätze im traditionellen italienischen Ritornello-Stil umrahmen einen langsamen Mittelsatz, bei dessen Gestaltung Quantz enormen Einfallsreichtum beweist.
Das ist kein Zufall – denn am Adagio und nicht an seiner Fingerfertigkeit wurde damals ein Virtuose gemessen. Eric Lamb musiziert hinreißend schön; er spielt bei dieser Aufnahme eine Holzflöte der Firma Sankyo Handmade Flutes. Dieser Traversflöte entlockt er herrliche, eher dunkle und runde Töne; sie hat nicht das Strahlende einer Böhmflöte, sondern beinahe etwas Geheimnisvolles. Die Kölner Akademie unter Leitung von Michael Alexander Willens begleitet den Solisten mit Eleganz und kammermusikalisch transparent. Sehr gelungen!
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