Fünf Komponisten, drei Jahrhun- derte – auf seiner Debüt-CD zeigt Gitarrist Daniel Marx höchst unterschiedliche Facetten der italienischen Musik. Er beginnt sein Programm mit Musik der Renais- sance, mit den Fantasias von Simone Molinaro (um 1565 bis 1615). Dann spielt er ein Werk des Lautenisten Giovanni Zamboni. „Als ich seine Sonate IX im Konzert meines Lehrers Roberto Aussel hörte, hatte sie eine einzigartige, magnetische Wirkung auf mich“, berichtet der Gitarrist. „Sie schwingt so schön organisch auf der Gitarre und hat noch dazu eine ,nostalgische Ästhetik', die ihre Schönheit aus dem Vergänglichen zieht. Gerade dieses Subtile, Intime, aber auch diese Direktheit sind es, was ich gleichermaßen an seiner Komposition und an der Gitarre liebe. Die schier unbegreifliche Schönheit des Klanges, die manchmal entstehen kann und mich bis heute tief berührt, spiegelt eben dieses Gefühl wider.“
Auch Sonaten von Domenico Scarlatti sind auf der CD zu hören, dazu die Grande Sonata von Niccolò Paganini – der bekanntlich nicht nur ein Geigenvirtuose war, sondern auch exzellent Gitarre spielte – sowie die Rêverie-Nocturne op. 19 von Giulio Regondi.
Daniel Marx beeindruckt durch seine überragende technische Brillanz, verbunden mit faszinierender Gestaltungsfähigkeit. So zeichnen sich seine Interpretationen durch Transparenz ebenso aus wie durch klangliche Schönheit. Man höre nur, wie durchdacht er in Molinaros Fantasias jede Stimme zur Geltung bringt – wenn dieser junge Gitarrist auch weiter so arbeitet, dann hat er eine große Zukunft vor sich.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen