Der Stadtsingechor Halle/Saale ist ein renommiertes Ensemble mit einer ganz enormen Tradition. Seine Wurzeln reichen bis in das Jahr 1116, zur Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes Neuwerk, zurück. 1565 schlossen sich die Hallenser Pfarrschulen zum lutherischen Gymnasium zusammen. So entstand auch ein Schulchor, der unter anderem Gottesdienste in den drei Hauptkirchen Unser Lieben Frauen, St. Ulrich und St. Moritz musikalisch auszugestalten hatte. Er wurde später Stadtsingechor genannt, und wirkte im Laufe der Jahrhunderte mit zahlreichen hervorragenden Kantoren und Organisten zusammen, wie Samuel Scheidt, Friedrich Wilhelm Zachow, Daniel Gottlob Türk oder Wilhelm Friedemann Bach. Seit 2014 wird der Chor von Clemens Flämig geleitet. Er ist heute in den Franckeschen Stiftungen beheimatet; die Sänger lernen am Landesgymnasium Latina, und absolvieren zudem ein umfangreiches Pensum an Musikunterricht, Proben und Konzerten.
Die neue CD mit dem Titel „Gott ist unsre Zuversicht“ bietet Chormusik vom 16. bis zum 21. Jahrhundert; das Programm ist auf den 46. Psalm ausgerichtet. Sein Text wurde von Martin Luther zu einem Lied umge- arbeitet: Ein feste Burg ist unser Gott gilt bis heute als ein Symbol der Reformation.
So reicht denn auch dieses Programm von der Reformation bis in die Moderne. Die Anforderungen an die jungen Chorsänger sind hoch, doch sie singen mit hoher Präzision und mit Engagement. Allerdings erfolgte die Aufnahme so ungeschickt, dass der überaus hallige Kirchenraum alles dominiert. Wer auch immer für die Tontechnik verantwortlich war – eine Glanzleistung ist das leider nicht.
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