Zur Unterhaltung der Herrschaft in privatem Rahmen erklang einst die Kammermusik. Der kunstsinnige Adel wirkte sogar mit, wenn etwa Triosonaten oder Kammerkantaten vorgetragen wurden – so ist beispielsweise bekannt, dass Friedrich der Große, nachdem er Dresden im Siebenjährigen Krieg kampflos eingenommen hatte, gern mit Johann Adolph Hasse und seiner Ehefrau, der Sängerin Faustina Bordoni, musizierte.
Werke, die damals erklungen sein könnten, hat das Ensemble Le Musiche Nove unter der Leitung von Claudio Osele auf dieser CD in einem attraktiven Programm zusammengefasst. Neben Kantaten und Arien, gesungen von Sopranistin Veronika Kralova, sind auch eine Flöten- und eine Cembalosonate sowie eine Sinfonia a violoncello solo zu hören. Dabei handelt es sich fast durchweg um Weltersteinspielungen. Die Noten- editionen dafür hat Claudio Osele nach Handschriften erstellt, die sich heute in Mailand, Wien und Berlin befinden.
Johann Adolph Hasse (1699 bis 1783) schrieb gleich ein ganzes Kapitel Musikgeschichte. Geboren in Bergedorf bei Hamburg, war er in Neapel ebenso präsent wie in Dresden, Wien oder Venedig – und seine Musik war erstaunlich wandlungsfähig. Von frühen Werken, nach dem Vorbild seines Lehrers Alessandro Scarlatti, bis hin zu seinen immer noch innovativen letzten Kompositionen, beinahe schon im Stile der Frühklassik, reicht diese Entwicklung.
Diese CD macht deutlich, dass Hasse stets herrliche Melodien geschaffen hat; er entführt seine Hörer in idyllische Landschaften, und lässt sie Leidenschaften und Emotionen direkt miterleben. Hasse war ein großer Meister der opera seria – und ihre Mittel verwendet er auch in seinen Konzertarien und Kammerkantaten.
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