Das Streichquartett setzt dabei auf ein Arrangement von Peter Lichtenthal (1778 bis 1853). Der österreichische Arzt und Musikfreund hatte 1810 seinen Wohnsitz von Wien nach Mailand verlegt. Er wollte Mozarts Musik in Italien bekannt machen, und bearbeitete daher einige Werke des Hochverehrten für eine kleine Besetzung.
Das war seinerzeit absolut gebräuchlich; mitunter brachten sogar die Komponisten selbst kurz nach der Erstaufführung die „Hits“ aus Oper und Konzertsaal in eine reduzierte Form, die sich zum häuslichen Musizieren eignete. Musikverleger waren gern bereit, solche Noten zu drucken, denn sie waren sehr gefragt. Kein Wunder – auch wenn man sich das heute, im Streaming-Zeitalter, kaum noch vorstellen kann, aber noch vor gut hundert Jahren musste man Musik selber machen, wenn man welche hören wollte.
Mozarts Requiem, in der von seinem Schüler Franz Xaver Süßmayr komplettierten Version, „übersetzte“ Lichtenthal ziemlich genau für die reduzierte Besetzung. Lichtenthal ist das Kunststück oftmals kongenial gelungen, mit nur vier Instrumenten alle wesentlichen Details der Vorlage hörbar zu machen. Das Pandolfis Consort zeigt, mit welch erstaunlichem Sinn für Klangeffekte er die Streicher dabei eingesetzt hat. Eine hochinteressante CD, und exzellent musiziert wird obendrein. Bravi!
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